100 000 Euro für mehr Ruhe in Hassel

Hassel · Der Ortsrat Hassel geht neue Wege, um an eine Lärmschutzwand entlang der Autobahn A6 zu gelangen. Ein Gutachten wird es aber, entgegen der im Frühjahr dieses Jahres erwogenen Absicht, nun doch nicht geben.

 Schon vor fast zehn Jahren dokumentierten diese Kinder in Hassel ihren Wunsch nach Lärmschutz für ihre Wohnstraßen vor der Autobahn 6. Geschehen ist bis heute noch nichts. Foto: Imageservice

Schon vor fast zehn Jahren dokumentierten diese Kinder in Hassel ihren Wunsch nach Lärmschutz für ihre Wohnstraßen vor der Autobahn 6. Geschehen ist bis heute noch nichts. Foto: Imageservice

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Erst drei Jahre ist es her, dass der Autobahn-Lärm in Hassel im Auftrag des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) vor Ort berechnet wurde. Das Ergebnis bestätigte nochmals im Großen und Ganzen die Erfahrungen, die schon zuvor im Jahr 2000 gemacht wurden. Der Geräuschpegel liegt, wenn auch zum Teil knapp, unter den Grenzwerten. "Für fast jedes Haus an Ruwer-, Ahr- und Saarstraße liegen Berechnungen vor", erklärte Ortsvorsteher Markus Derschang unserer Zeitung auf Nachfrage. Die einzige Ausnahme: Dem bebauten Grundstück an Rohrbacher Straße 93 stehe eine Lärmschutzmaßnahme zu. Sollte sich der Hauseigentümer dazu bereit erklären, 25 Prozent der Kosten, die bei 20 000 bis 30 000 Euro liegen sollen, zu übernehmen, würde der LfS an diesem Haus für passiven Lärmschutz sorgen.

Der LfS sagt nein

Das Haus erhielte dann zum Beispiel einen neuen Dämmschutz und Fenster mit Dreifach-Verglasung. Derschangs vage Hoffnung, dass der LfS seinen Anteil an passivem Lärmschutz auch in einen aktiven Schutz, also eine Wand entlang der A6, investieren würde, was nicht nur einem Anlieger, sondern allen zugute käme, hat sich wohl erledigt. "Der LfS hat erklärt, dass er dazu nicht bereit sei." Derschang stellte zudem klar, dass Hassel nicht über eine Lärmschutzwand mit Photovoltaik-Elementen nachdenke, wie das nebenan in Rohrbach der Fall sei. "Das ist für uns uninteressant und unwirtschaftlich, weil wir nur eine etwa 150 Meter lange Wand benötigen." Er favorisiert eine Wand der Firma K-Nord, die aus einem begrünbaren Stahlgerüst besteht und auf jeder Fläche realisierbar sei. Die Hasseler rechnen mit Kosten um 100 000 Euro, im noch nicht genehmigten Haushalt wurden 300 000 Euro für Rohrbach und Hassel bereitgestellt. "Kommt der Haushalt durch", sagt Derschang, "muss man die nächsten Schritte überdenken."

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