"Artenvielfalt soll wieder zurück in die Gemeinde kommen"

Limbach. Geht alles seinen geplanten Gang, dann soll Bärbel Hock die neue Naturschutzbeauftragte für Limbach werden. Noch steht ein abschließendes und mitentscheidendes Gespräch im saarländischen Umweltministerium, Grundlage für die offizielle Bestellung Hocks, aus

Limbach. Geht alles seinen geplanten Gang, dann soll Bärbel Hock die neue Naturschutzbeauftragte für Limbach werden. Noch steht ein abschließendes und mitentscheidendes Gespräch im saarländischen Umweltministerium, Grundlage für die offizielle Bestellung Hocks, aus. Nichtsdestotrotz nutzte Bärbel Hock die Ortsratsitzung am vergangenen Montagabend dazu, in aller Kürze ihre Ziele zu verdeutlichen. Einen Tag später, im Gespräch mit unserer Zeitung, wurde Hock dann konkreter. "Ich will unter anderem dafür sorgen, dass der Begriff 'blühende Landschaften' in der Bevölkerung nicht nicht mehr mit der Angst verbunden wird, es könnte sich dabei um wirre und hohe Heckenpflanzen handeln. Mir geht es vielmehr darum, dass die Bürger, und damit Verbraucher, vorher über die Wichtigkeit von Artenvielfalt aufgeklärt werden. Artenvielfalt soll wieder zurück in die Gemeinde kommen, auch als Begriff in die Köpfe."Hocks Engagement, durchaus ökologisch-politisch motiviert und untermauert durch ihre eigene Existenz als Bio-Landwirtin, wird auch getragen von Ortsvorsteher Heinz Grub (SPD). Der sieht Potenzial im zukünftigen Wirken von Bärbel Hock, so es denn amtlich wird. Dabei ist es mit 28 Jahren gerade Hocks Jugend, die für Grub Anlass zu Optimismus gibt. "Es ist einfach notwendig, dass wir einen Weg zurück zur Natur finden, das ist eine ganz wichtige Sache für mich. Und da freue ich mich besonders, dass sich gerade junge Leute engagieren, damit das alte Denken, das noch an vielen Orten vorherrscht, sich verändert."

Dass sie einiges an Geduld wird mitbringen müssen, um bei den Bürgern und der Verwaltung ein aus ihrer Sicht nötiges verstärktes Umweltbewusstsein zu schaffen, ist Hock klar. "Ich bringe die Geduld meines Lebens und des Lebens meines Kindes mit. Es soll sich langfristig etwas verändern. Ich sehe meine Arbeit als eine für die nachfolgenden Generationen." Möglichen Frust, der aus der Differenz zwischen eigenem Anspruch und der Umsetzung in der Realität entstehen könnte, will Hock auch mit den Netzwerken abpuffern, deren Teil sie seit langem ist. "Es gibt diese Netzwerke. Und dieser Austausch zeigt einem, dass man auf dem richtigen Weg ist."

Dass nur der stete Tropfen den Stein höhlt und allzu radikale Veränderungswünsche zu bürgerlichen Harmoniestörungen führen können, auch dessen ist sich Hock gewahr. Und auch Ortsvorsteher Heinz Grub ist sich dieses Spagats, bewusst. thw

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