Garten Was jetzt auf Streuobstwiesen zu tun ist

HOMburg/Bexbach/Kirkel · Jetzt im Juni gibt es einiges auf der Streuobstwiese zu beachten. Im Juni kann es schon vorkommen, dass Apfelbäume einige kleine Äpfel abwerfen. Hier müssen unbedingt die gefallenen Früchte von der Obstwiese entfernt werden, da diese eventuell die erste Generation des Apfelwicklers beherbergen können.

 So sieht der Juniriss am Obstbaum aus, mit dem neue senkrechte Austriebe am Baum entfernt werden

So sieht der Juniriss am Obstbaum aus, mit dem neue senkrechte Austriebe am Baum entfernt werden

Foto: Felix Ackermann

Dieses Befallsrisiko gilt es zu verringern. Wer sich jetzt die Zeit nimmt und sich seine Bäume genau anschaut, kann einen Ernteausfall gegebenenfalls verhindern und die Qualität seiner Früchte steigern. Das schreibt der Verband der Gartenbauer.

Auch Gespinnstraupen können jetzt entfernt werden, wenn die heranwachsende Ernte überprüft wird. Die spinnennetzähnlichen Gebilde können einfach vom Baum abgestreift werden. Ist die Streuobstwiese mit der Apfelgespinstmotte befallen, lohnt es sich jetzt schon über vorbeugende Maßnahmen für die kommenden Jahre zu überlegen. Gartenbesitzer sollten Fressfeinde wie Vögel durch Nistmöglichkeiten, Wasserstellen und Nistmaterial fördern. Auch Schlupfwespenarten helfen.

Der Juni, heißt es in der Pressemitteilung weiter, sei ebenfalls sehr gut dafür geeignet, neue, senkrechte Austriebe am Baum zu entfernen. Hierbei wird auf den sogenannten Juniriss zurückgegriffen. Diese „Wasserschosse“ werden nicht geschnitten, sondern mit einem beherzten Ruck ausgerissen. Da die Neutriebe jetzt noch zart und flexibel sind, gelingt dieser Eingriff nach etwas Übung mühelos und schnell. Ein weiterer Vorteil ist hierbei, dass nicht nur der Trieb entfernt wird, sondern ebenfalls alle „schlafenden Augen“ die an der Basis des Triebes sitzen. Somit kann hier kein weiterer Austrieb stattfinden. Bei dieser Gelegenheit können auch gegebenenfalls Äste gestützt werden, um einen Astabbruch durch die hohe Gewichtsbelastung an Obst in manchen Jahren zu verhindern.

Wird bei Neupflanzungen hier jedoch in den ersten Standjahren das Holzwachstum gefördert und ein richtiger Erziehungsschnitt durchgeführt, so wird das Grundgerüst des Baumes so stark, dass die Gewichtslast im Normalfall vom Baum selbst getragen werden kann. Außerdem empfiehlt es sich, eher die Anzahl der Früchte zu reduzieren und somit eine bessere Qualität der verbleibenden Äpfel zu erhalten.

Bei weiteren Fragen steht der Streuobstkoordinator Felix Ackermann gerne zur Verfügung. Erreichbar per E-Mail unter ackermann@gartenbauvereine.de oder per Telefon unter (0 68 87) 9 03 29 99. Der Verband der Gartenbauvereine Saarland bietet übrigens auch eine Streuobstbörse an, hier findet man neben Flächenangeboten und -gesuchen auch weitere Informationen, die den Einstieg in den Obstbau vereinfachen.

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