Einstimmiger Beschluss im Stadtrat Einigkeit bei Geschäftsbebauung

Homburg · Der Homburger Stadtrat hat einstimmig beschlossen, die Innenstadt-Grundstücke Vauban-Carrée und hinter dem Gotha-Haus an einen Investor zu verkaufen. Der muss nun innerhalb einer bestimmten Frist hier bauen.

 So sahen die Pläne fürs „Vauban-Carrée“ aus, die dem Stadtrat im vergangenen Sommer vorgestellt wurden. Der Investor sei kurzfristig abgesprungen, der jetzige neue Investor könne daran anknüpfen, so die Stadt.

So sahen die Pläne fürs „Vauban-Carrée“ aus, die dem Stadtrat im vergangenen Sommer vorgestellt wurden. Der Investor sei kurzfristig abgesprungen, der jetzige neue Investor könne daran anknüpfen, so die Stadt.

Foto: a +4 ingenieur gmbh

So viel Einigkeit war selten bei einer Sitzung des Homburger Stadtrates: In ihren Kommentaren zum neuen Investor und dessen Pläne fürs Vauban-Carrée zeigten sich die Fraktionen dann auch durch die Bank positiv eingestellt, aber mit gebremstem Schaum. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde dann einstimmig der Verkauf des Grundstücks  zwischen Gerber-, Schanz- und Talstraße –  es gehört der stadteigenen Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft  (HPS) – sowie eines weiteren Areals hinter dem Gotha-Haus an einen Investor aus St. Ingbert, der hier mit einem Partner etwas entwickeln will, beschlossen (wir berichteten). Zum Kaufpreis machte die Stadt keine Angaben. Nur so viel hatte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind im Vorgespräch verraten: Gezahlt werde nach Gutachtenpreis, bei der Fläche hinterm Gotha-Haus liege man sogar etwas darüber. In der Sondersitzung des Stadtrates im Rathaus, Am Forum, am Donnerstagabend hatte der Oberbürgermeister nochmals betont, dass er sehr froh sei, für dieses Areal jemanden gefunden zu haben.  Er sei auch optimistisch, aber  eben nicht euphorisch.

Zum Hintergrund: Eigentlich sollte auf dem begehrten Innenstadt-Gelände schon seit Jahren ein Geschäftshaus stehen, nach einem Spatenstich Anfang 2008 scheiterte ein Investor allerdings mit seinem Vorhaben. Trotz einer Vielzahl von Plänen tat sich in den vergangenen Jahren am Vauban-Carrée dann nichts mehr. Es ist heute ein beliebter Parkplatz.

Jetzt könnte sich hier etwas ändern. In der Stadtratssitzung hatte der OB auch kurz vorgestellt, was die Investoren angedacht haben: Im Prinzip lehne sich das an Pläne an, die es schon vorher gegeben hatte. So sind eine Geschäftszeile vorgesehen, Parkdecks und Büroräume, eventuell auch  die eine oder andere Wohnung. Bereits im vergangenen Sommer hatte der Stadtrat sein Einvernehmen zu einer Bauplanung hergestellt. Damals ging es um ein mehrgeschossiges Gebäude, ebenfalls gedacht für  Geschäfte, Büros, Parkmöglichkeiten und Wohnungen. Der Investor sei jedoch kurzfristig abgesprungen.

 Er sei froh, dass nun jemand da sei, der „es ernst meint“, sagte Schneidewind. Ein Parkplatz sei zwar wichtig, aber andererseits kein Aushängeschild für die Innenstadt.

Mit einem Baubeginn ist so schnell nicht zu rechnen. Allerdings sind in den Verträgen Fristen enthalten. Diese geben vor, bis wann spätestens ein Bauantrag gestellt sein muss und bis wann gebaut werden muss. Werden diese Termine nicht eingehalten, dann fallen die Grundstücke an die HPS zurück, sagte  der OB vor der Sitzung.

Stefan Mörsdorf (CDU) unterstrich, er hoffe, dass es in ferner Zukunft hier auch zum Erfolg komme und die Innenstadt so aufgewertet wird.

Yvette Stoppiera-Wiebelt (Grüne) machte klar: Die Grünen setzten sich seit vielen Jahren für das Vauban-Carrée ein. Und auch sie hoffe, dass es verwirklicht werden kann. Axel Ulmcke (FWG) verwies darauf, dass es zu Recht keine Euphorie gebe. Es seien zu viele Ankündigungen ins Nichts verlaufen. Ein Wunsch von ihm, wenn denn eine Bebauung umgesetzt wird: eine Anbindung ans Saarpfalz-Center.

Uwe Rech (Linke) hoffte auf eine schnelle Umsetzung des Projekts. Und Wilfried Bohn (SPD) sagte die Unterstützung der SPD zu den Plänen zu. Gerhard Wagner (SPD) unterstrich, dass es ein gutes Zeichen sei, dass alle dafür sind. Auch die Pläne für das Areal hinter dem Gotha-Haus wurden kurz angerissen: Vorgesehen sei  innerstädtisches Wohnen, eventuell ein Stadthotel.

Neben den Grundstücksverkäufen unterhielten sich die Stadtratsmitglieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit über weitere Themen, über die auf Nachfrage die Stadt-Pressestelle informierte. Zum einen ging es um die Lampen, die künftig in der Eisenbahnstraße stehen sollen.  Hier sind ja einige Veränderungen geplant, wie beispielsweise neue Bänke, neues Pflaster nach dem Ende der Baustelle: Ab Montag werden hier Leitungen erneuert. Hier habe man sich, so der OB, im  Arbeitskreis Stadtmobiliar nicht einigen können. Die einen sprachen sich dafür aus, dass hier weiterhin die bisherige „historische“ Variante stehen soll, die anderen plädierten  für eine modernere Optik. Das Stimmungsbild im Rat nach einer heftigen Diskussion: Die Lampen-Varianten sollen in einer Präsentation grafisch dargestellt werden. Beantwortet werden soll zudem die Frage, ob die Leuchten in der kompletten Straße einheitlich sein sollen, oder ob es nach einer bestimmten „Grenzlinie“ eine andere Optik geben wird.

Ebenfalls Thema: der Enklerplatz. Hier waren ja bekanntlich die Pläne für ein Einkaufscenter kurz vor Weihnachten endgültig beerdigt worden, als sich der Investor zurückzog. Nun geht es um die Frage, wie es hier weitergeht. Im Rat habe  man sich darauf geeinigt, mit den Eigentümern der Fläche  Gespräche zu führen – nur ein Teil ist hier städtisch. In erster Linie gehe es darum, den bestehenden Parkplatz beizubehalten, ließ die Stadt wissen.

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