Investor Pläne vorstellen Stadtrat entscheidet über Vauban-Carrée

Homburg · Nach dem Aus für die Enklerplatz-Bebauung soll sich nun am Vauban-Carrée etwas tun. Heute Abend stellt ein Investor seine Pläne im Stadtrat vor. Angedacht sind Geschäftsräume, Parkdecks und Wohnungen.

 Trotz einer Vielzahl von Plänen hat sich in den vergangenen Jahren am Bild des Vauban-Carrées als Parkfläche mit Brachland-Charakter nichts geändert. Nun stellt ein Investor seine Pläne für die Bebauung der Fläche im Stadtrat vor.

Trotz einer Vielzahl von Plänen hat sich in den vergangenen Jahren am Bild des Vauban-Carrées als Parkfläche mit Brachland-Charakter nichts geändert. Nun stellt ein Investor seine Pläne für die Bebauung der Fläche im Stadtrat vor.

Foto: Thorsten Wolf

Der große Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban wäre wohl wenig begeistert, wenn er wüsste, was unter seinem Namen in Homburgs Mitte gehandelt wird. Vauban-Carrée hat sich mittlerweile nämlich als Bezeichnung für eine Fläche durchgesetzt, die derzeit schlicht ein beliebter Parkplatz ist und davor lange Zeit eine zugewucherte Baugrube war.

Das, was auf dem begehrten Gelände zwischen Tal-, Gerber- und Schanzstraße eigentlich geplant war, nämlich ein Geschäftshaus, eben das Vauban-Carrée, ist niemals entstanden. Dabei hatte es am 9. Januar 2008 sogar einen Spatenstich dafür gegeben. Dann übernahmen irgendwann die Pflanzen die Baugrube, später die Autos den Platz.

Nun sieht es so aus, dass sich hier doch noch etwas in Sachen Bebauung tun könnte. Ein Investor soll heute, Donnerstag, 17. Januar, im Stadtrat seine Pläne vorstellen. Wie die aussehen, dazu äußert sich die Stadt auf Nachfrage vorab nur sehr verhalten. Es sei ein mehrgeschossiges Gebäude vorgesehen. Unten seien auf ein bis zwei Etagen Geschäftsräume geplant, dazu mehrere Parkdecks sowie eventuell noch Wohnungen, teilte die Stadt-Pressestelle auf Nachfrage mit.

Von Plänen und Investoren war zwar immer wieder einmal zu hören in den Jahren seit dem Aus. Doch das Gebiet blieb ein Parkplatz und wurde gerne immer wieder als Gegenpol genannt, wenn es darum ging, dass ja auf dem Enklerplatz ein Einkaufscenter entstehen soll. Knochenlösung war hier das Schlagwort. Dabei ging es aber nicht um einen abgenagten Rest, sondern darum, dass an beiden Enden der Innenstadt ein Magnet stehen sollte, der Besucher zum Einkauf locken sollte.

Das Enklerplatz-Center wurde jetzt bekanntlich beerdigt (wir berichteten). Kurz vor Weihnachten stieg die Deutsche Immobilien Gruppe (DI-Gruppe) als Investor per Presseerklärung aus dem Projekt aus. Als Grund nannte das Unternehmen die Zeitverzögerungen bei der Umsetzung des Baus und hier vor allem die Normenkontrollklage der Nachbarstadt St. Ingbert gegen das Projekt. Nun rückt das andere Ende der Talstraße sozusagen wieder stärker in den Fokus.

Im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung steht heute Abend dann der Verkauf des Grundstücks „Vauban-Carrée“ auf der Tagesordnung. Das gehört seit 2010 der stadteigenen Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft (HPS). Die habe die Fläche ab 2012 am Markt zum Ankauf angeboten, teilte die Stadt weiter mit. Es habe auch mehrere Interessenten dafür gegeben. Diese seien aber alle letztendlich abgesprungen.

Dabei sah es damals, Anfang 2008, schon richtig konkret aus: Spatenstich, dann eine geplante Bauzeit von etwa 15 bis 18 Monaten. So lange sollte es dauern, bis an dieser Stelle ein mehrgeschossiges Haus – Erdgeschoss plus sieben Obergeschosse – steht. Das so genannte Vauban-Carrée sollte neben Geschäften auch auf je 2400 Quadratmetern im Erdgeschoss und der ersten Etage Platz bieten für Büros und Praxen, für Wohnungen, eine Seniorenresidenz, ein Hotel und eine Tiefgarage. Die Rohbaukosten wurden damals auf 16 Millionen Euro geschätzt. Erfahrungsgemäß lägen die Gesamtkosten bei etwa dem Doppelten, um die 30 Millionen Euro also, sagte damals Karlheinz Schöner noch als Bürgermeister.

Parallel sollte es gegenüber dem Neubau in der Gerberstraße ein weiteres Parkhaus geben.

Beides wurde bis jetzt nie gebaut. Der Stadt gehörte damals übrigens nur ein Teil der Gesamtfläche auf dem Innenstadt-Filetstück, sie zog ihr Grundstück zurück, nachdem es dem Investor bis zum Schluss nicht gelungen war, ein tragfähiges Finanzierungskonzept auf die Beine zu stellen.

Sollte der Stadtrat heute grünes Licht dafür geben, dass das Areal an den neuen Investor verkauft wird, dann kann dieser seine Pläne konkretisieren.

Die Zukunft des Vauban-Carrées ist eines von insgesamt zwei Themen der anstehenden Stadtratssitzung. Es sollen auch Pläne für ein weiteres Grundstück an der Gerberstraße vorgestellt werden – in etwa gegenüber dem Areal des Vauban-Carrées. Hier gehe es, so die Stadt, darum, dass sich derselbe Investor, der sich auch fürs Vauban-Carrée interessiert, hier die Umsetzung einer Wohn- und Geschäftsbebauung vorstellen könne.

Der Homburger Stadtrat kommt heute, Donnerstag, 17. Januar, um 17.30 Uhr zu seiner 42. Sitzung im großen Sitzungssaal im Rathaus, Am Forum, zusammen.

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