New Orleans lag mitten in Homburg

Homburg · Bereits zum vierten Mal trat die Maryland Jazzband of Cologne auf dem historischen Marktplatz in Homburg auf. Anlass war der Jazzfrühschoppen und geboten wurde wieder authentischer Jazz aus der Mississippi-Metropole New Orleans.

 So lässig, cool und relaxed wie Markus „Benny“ Daniels am Bass präsentierte sich am Samstag die ganze Maryland Jazz Band of Cologne bei ihrem nunmehr vierten Gastspiel beim Homburger Jazzfrühschoppen – mitten auf dem historischen Marktplatz und mit dem Sound des New-Orleans-Jazz im Herzen. Foto: Thorsten Wolf

So lässig, cool und relaxed wie Markus „Benny“ Daniels am Bass präsentierte sich am Samstag die ganze Maryland Jazz Band of Cologne bei ihrem nunmehr vierten Gastspiel beim Homburger Jazzfrühschoppen – mitten auf dem historischen Marktplatz und mit dem Sound des New-Orleans-Jazz im Herzen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Ein feiner Rhythmus, feine Herren auf der Bühne, ein feines Publikum und feines Wetter! So könnte man den Jazzfrühschoppen am Samstag mit Sicherheit treffend zusammen fassen. Könnte? Nein, eigentlich muss man sogar. Unter neuen und freundlich-hellen Schirmen mit dem Logo des Homburger Musiksommers gab's aus den Kehlen, von den Saiten, aus den Blechen und Tasten und von den Drums den gediegenen New-Orleans-Jazz der Maryland Jazzband of Cologne. Lässig, entspannt und einem Bilderbuchsommertag genau angemessen.

Die Band, in Kerpen zu Hause und mit New Orleans im Herzen, lieferte im besten Sinne traditionellen Jazz , die Musik, zu der in den 1920er und 1930er Jahren auf den Straßen der Mississippi-Metropole getanzt wurde und heute noch wird. "Die Gäste dürfen sich auf authentischen New-Orleans-Jazz freuen, auf schöne Stücke aus dieser Stadt", gab Schlagzeuger Reinhard Küpper schon vor dem ersten offiziellen Ton die musikalische Richtung des Samstags vor. Dabei sei es, gestand Küpper im Gespräch mit unserer Zeitung ein, nicht einfach, sich mit diesem traditionellem Jazz zu präsentieren.

"Unser Publikum wird ebenso wie wir nicht jünger. Insofern wird auch der Publikumszulauf nicht größer. Denn diese Musik ist eine, die bei der jüngeren Generation nicht so gehört wird. Und leider öffnet sich die jüngere Generation auch noch nicht dafür." Da sei ein Auftritt wie der beim Homburger Jazzfrühschoppen - die Maryland Jazzband of Cologne gastierte damit zum vierten Mal auf dem historischen Marktplatz - eine gute Gelegenheit, auch junge Menschen mit dem traditionellen New-Orleans-Jazz zu erreichen, junge Menschen "die zufällig vorbeikommen, in der Tat auch verweilen und durch tänzerische Bewegungen signalisieren, dass sie Spaß haben. Denn eigentlich ist diese Musik ja Tanzmusik."

Der Idee, das eigene Programm mit Blick auf jüngere Zielgruppen zu evolutionieren, erteilte Küpper eine Absage. Denn dann würde man das verlieren, was die Band ausmache. Und das sei eben der Jazz aus New Orleans. Doch wie schwierig oder leicht ist es eigentlich, diese Musik zu spielen, wenn man als Heimatort Kerpen hat? Küpper: "New-Orleans-Jazz hat etwas mit fühlen und mit Leidenschaft zu tun. Unser Vorteil ist mit Sicherheit, dass wir in der Lage sind, die Musik sehr authentisch zu spielen - weil wir seit Jahren diese Stadt besuchen. Alle zwei Jahre geben wir dort zehn Konzerte. Wir wissen also, von was wir spielen. Zudem haben wir in jedem Jahr einen musikalischen Gast aus dieser Region für eine zehntägige Tour bei uns. Da entstehen natürlich musikalische und menschliche Verbindungen. Und alleine unsere Aufenthalte in New Orleans sorgen dafür, dass wir diese Musik aufsaugen, dass wir sie verstehen." Nichtsdestotrotz sei es für einen Deutschen ein längerer Prozess, um Musik jenseits von Noten zu verstehen "und irgendwann auch musikalisch umzusetzen". Genau das gelang der Maryland Jazz Band of Cologne - mitten in Homburg und mit dem Herzen am Mississippi.

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