Homburger Wochenkolumne Ein Zeichen zur rechten Zeit

Die Vorfälle in Chemnitz in der abgelaufenen Woche lassen einem fassungslos zurück. Dass sich solche Szenen im Deutschland des 21. Jahrhundert abspielen, hätte man eigentlich nicht für möglich gehalten.

Mahnmal in Homburg zu rechten Zeit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wenngleich man in manchen Landstrichen dem Treiben der Rechtsradikalen viel zu lange untätig zugesehen hat. Nach den Jagdszenen in Sachsen bleibt um so mehr die Frage, was zu tun ist, um dem rechten Mob endlich Einhalt zu gebieten. Dazu sind Entscheidungen vonnöten, die in der großen Politik in Berlin gefällt werden müssen. Aber auch kleine Zeichen können dabei durchaus eine große Wirkung haben. So wird genau zum richtigen Zeitpunkt in Homburg die Diskussion befeuert, in der Innenstadt endlich ein Mahnmal, eine Gedenkstelle, für Opfer des Nationalsozialismus zu errichten. Dieses Thema wird im Grund schon viel zu lange diskutiert, aber jetzt scheint sich doch etwas zu bewegen. Ob die Art des Denkmals oder der Standort das Non plus ultra sind, lassen wir mal außen vor. Wichtig ist, dass überhaupt etwas geschieht. Und außerdem stünde das Mahnmal am Eingang zur Karlsbergstraße so verkehrt nicht, haben hier doch schließlich dereinst viele jüdische Mitbürger gelebt. Wie die Vorfälle in Sachsen (und anderswo) mehr als deutlich zeigen, ist es heute um so wichtiger, an die Verbrechen Nazi-Deutschlands und an das schier unendliche Leid der Opfer zu erinnern.

Ein Mahnmal wie das geplante in Homburg wird natürlich die rechtsradikalen Auswüchse allein nicht eindämmen können. Aber vielleicht lässt es den einen oder anderen inne halten, der sich in Gefahr befindet, auf seinem Weg falsch abzubiegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort