Seniorenarbeit Jung und Alt auf Augenhöhe

Homburg · Robert-Bosch-Sechstklässler suchten den Austausch mit Homburger Senioren.

 Zum Gegenbesuch und Abschluss des Projektes waren Bewohnerinnen der Seniorenresidenz „Haus am Schlossberg“ nun zu Besuch bei den Schülerinnen und Schülern der Robert-Bosch-Gemeinschaftsschule.

Zum Gegenbesuch und Abschluss des Projektes waren Bewohnerinnen der Seniorenresidenz „Haus am Schlossberg“ nun zu Besuch bei den Schülerinnen und Schülern der Robert-Bosch-Gemeinschaftsschule.

Foto: Markus Hagen

Für zehn Schüler der Klassen 6a und 6b der Gemeinschaftsschule Robert Bosch in Homburg waren die zurückliegenden acht Wochen mehr als nur ein Schulprojekt, das Mitte August startete. Die Zehn- und Elfjährigen erfuhren im Projekt „Wie ändern sich Menschen in der Zeit?“ mit intensiven Kontakt mit Bewohnern der Seniorenresidenz „Haus am Schlossberg“, wie Schule, Berufs- und Freizeitleben vor über 70 Jahren funktionierten. Auf der anderen Seite gab es für die Senioren viel Interessantes über das Leben der heutigen Jugend.

Die Idee zu diesem Projekt hatte Deutsch- und Religionslehrerin Silke Gaa. „Mit dieser Aktion wollten wir unseren Schülerinnen und Schüler einmal einen Einblick in das Leben von Senioren geben, ihnen zudem auch zeigen, wie ein Seniorenheim funktioniert.“ Im Bereich Berufsfindung gab es an den wöchentlich einmal in der Seniorenresidenz stattfindenden etwa zwei Stunden einen Überblick, welche Berufsfelder in einer Seniorenresidenz abgedeckt sein müssen. Vom Altenpflegebereich, Küchen- bis Büro- sowie Verwaltungsbereich arbeiten viele Menschen hier in verschiedenen Berufsgebieten.

Gemeinsam spielten die Schüler der Robert-Bosch-Schule mit den Senioren. Im Garten der Seniorenresidenz wurde gemeinsam gepflanzt. Und natürlich gab es viel Zeit für Gespräche. „Heute werden den Kindern und Jugendlichen keine Werte mehr vermittelt“, erklärt die 97-jährige Erna Wasem. Sie fand die vielen Begegnungen sehr interessant. Schule, Freizeit und Verhalten von Kindern gegenüber Eltern und Lehrern seien zu ihrer Zeit ganz anders gewesen. Auf der anderen Seite erfuhr die Seniorin viel Interessantes, zum Beispiel den Umgang mit dem Internet. In den acht Terminen entwickelten sich so manche Freundschaften. Jonas Lehn aus Lambsborn freundete sich mit Erna Wasem an. „Wir haben viel geredet, gespielt, Laub im Garten zusammengekehrt und auch gemeinsam gesungen“, berichtete der Elfjährige. Die gleichaltrige Romeo Henkel aus Bechhofen fand es unterhaltsam und interessant, dass auch vor über 80 Jahren Schulstreiche stattfanden, obwohl die Lehrer damals viel strenger waren und sogar so manche körperliche Strafe drohte. „Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht, mit älteren Menschen zu reden“, so die zwölfjährige Schülerin Angelina Luisa Helfenstein.

Religionslehrerin Silke Gaa: „Meine Idee zu diesem Projekt war dem Religionsunterricht zu den Themen ‘Anderen Menschen Zeit geben’, Nächstenliebe und ‘sich um Menschen kümmern’ geschuldet.“ Ihr Vorschlag, den Kontakt zu den Senioren bei diesem Projekt zu ermöglichen, fand bei der Schulleitung offene Ohren. Schulleiterin Babara Neumann: „Wir sind in einigen sozialen Projekten unterwegs. Und wir fanden auch im Lehrerkollegium sofort Zuspruch zu diesem Projekt.“ Acht Mal waren die Sechstklässler zu Besuch in der Seniorenresidenz „Haus am Schlossberg“, höchste Zeit, nun auch den Senioren die Chance zu geben, „die Schule von heute einmal live vor Ort zu erleben“.

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