Jetzt spielen zwei Berliner auf

Homburg · Mehr als nur Ersatz: Für das kurzfristig umdisponierte Meisterkonzert am 18. Juni haben die Organisatoren zwei neue Künstler gefunden: Özgür Aydin am Klavier und Kolja Blacher an der Violine.

 Der Pianist Özgür Aydin (Foto) tritt zusammen mit dem Violinisten Kolja Blacher am 18. Juni im Saalbau auf. Foto: Aydin/Kirkpatrick/Stadt

Der Pianist Özgür Aydin (Foto) tritt zusammen mit dem Violinisten Kolja Blacher am 18. Juni im Saalbau auf. Foto: Aydin/Kirkpatrick/Stadt

Foto: Aydin/Kirkpatrick/Stadt

Aufgrund eines Buchungsfehlers der Künstleragentur von Renaud Capuçon musste für das letzte Meisterkonzert der Saison am Donnerstag, 18. Juni, ein Alternativ-Programm aufgestellt werden. Und der künstlerische Leiter der Konzertreihe, Markus Korselt, hat es gefunden: Violinist Kolja Blacher und Pianist Özgür Aydin werden an dem Abend um 20 Uhr im Homburger Saalbau konzertieren. Bereits erworbene Karten für das Konzert behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Eine Rückgabe der Tickets ist ebenfalls an den Vorverkaufsstellen möglich. Wobei Korselt davon abrät, denn "wir haben mit Kolja Blacher und Özgür Aydin zwei herausragende Künstler ihrer Generation verpflichten können, die erstmals bei den Meisterkonzerten zu hören sein werden. Sie sind als Solisten bei den renommiertesten Orchestern gefragt. Kolja Blacher wird übrigens auf der berühmten Tritton-Stradivari von 1730 spielen."

Kolja Blacher konzertiert weltweit mit den bedeutendsten Orchestern, unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, dem Orchestra di Santa Cecilia und dem Baltimore Symphony Orchestra. Sein programmatisches Spektrum umfasst sowohl Werke für Violine solo von Bach bis Berio, als auch die großen Violinkonzerte des romantischen und klassischen Repertoires bis hin zu zeitgenössischen Stücken für Violine und Orchester . Offen für Neues, spielte er mit dem Münchener Kammerorchester die deutsche Erstaufführung von Brett Dean's "Electric Preludes" für sechs-saitige elektrische Geige . Als ein neuer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit haben sich in den letzten fünf Jahren die sogenannten Play-Lead-Konzerte (ohne Dirigent) intensiv entwickelt. Neben der solistischen Tätigkeit widmet sich Kolja Blacher mehreren Projekten mit anderen Künstlern. Er hat eine Fülle an prämierten CD-Aufnahmen vorgelegt. Auf die Professur in Hamburg folgte vor einigen Jahren der Ruf nach Berlin an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler ". Als Sohn des deutsch-baltischen Komponisten Boris Blacher in Berlin aufgewachsen, lebt Kolja Blacher auch heute noch mit der Familie in seiner Heimatstadt, in der er auch sechs Jahre als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker tätig war.

Auch Özgür Aydin lebt in Berlin . Er begann sein Musikstudium am Konservatorium von Ankara. Später studierte er am Royal College of Music in London und an der Musikhochschule in Hannover. Der türkisch-amerikanische Pianist hatte sein großes Konzertdebüt 1997 bei einer Aufführung von Brahms' Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks . Im selben Jahr gewann er den berühmten internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und den Nippon Music Award in Tokyo - künstlerische Anerkennungen, die ihm seither als Grundlage für eine aktive und facettenreiche internationale Interpretenkarriere dienen. Außerdem ist er Preisträger der Cleveland International Piano Competition. Aydin ist als Solist mit verschiedenen Orchestern der Welt aufgetreten und ist häufig bei Sommerfestspielen und in den prestigeträchtigsten Konzertsälen zu Gast. Aydin hat Aufnahmen von Solo-Klavierstücken von Beethoven, Schumann, Liszt und Chopin für die europäischen Label Videal und Yapi Kredi gemacht. Auch er gilt als passionierter Kammermusiker, der schon des Öfteren auch mit Kolja Blacher musizierte. Korselt: "Die beiden spielen seit vielen Jahren zusammen und verstehen sich blind. Wir erwarten einen herausragenden Kammermusikabend."

Die beiden Künstler werden in Homburg folgende Werke interpretieren: Bach: Sonate für Violine solo Nr. 1 g-Moll BWV 1001, Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47 "Kreutzer-Sonate", Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 10 G-Dur op. 96, Strauss: Sonate für Violine und Klavier Es-Dur op. 18.

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