In den Ferien die Lesefertigkeit der Kinder erhalten

Homburg · Ein Bildungsminister als Vorleser. Das konnten am Samstag die Besucher zur Eröffnung des Homburger Lesesommers erleben. Zuvor würdigte Ulrich Commerçon den Lesesommer als ein wichtiges Instrument der Leseförderung.

 Bildungsminister Ulrich Commerçon beließ es am Samstag beim Auftakt des „Homburger Lesesommers“ nicht nur bei offiziellen Worten, sondern griff als Vorleser auch selbst zum Buch. Foto: Thorsten Wolf

Bildungsminister Ulrich Commerçon beließ es am Samstag beim Auftakt des „Homburger Lesesommers“ nicht nur bei offiziellen Worten, sondern griff als Vorleser auch selbst zum Buch. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Zu Beginn der Sommerferien feiert das Saarland in Homburg eine Premiere: Zum ersten Mal wird es in den kommenden Wochen einen "Lesesommer" geben. Ursprünglich stammt diese Idee aus den Vereinigten Staaten: Unter dem Titel "Summer Reading" soll in den USA während der schulfreien Zeit dafür gesorgt werden, dass bei jüngeren Schülerinnen und Schülern die Lesefertigkeit nicht absinkt. Nun ist dieses Programm, nachdem andere Bundesländer die Aktion schon kennen, auch im Saarland angekommen - Homburg ist hier Modell-Stadt.

Am Samstag startete der "Lesesommer" mit einer offiziellen Auftaktveranstaltung in der Homburger Stadtbücherei am historischen Marktplatz. Mit dabei: Jede Menge Prominenz, an der Spitze der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon . Er ordnete die neue Aktion in eine ganze Reihe von Leseförderungen im Saarland ein, "wir fangen damit schon sehr früh an." In der Folge sei man auch immer bundesweit in Spitzenpositionen bei Vorlesewettbewerben. "Da haben wir im vorletzten Jahr den Bundessieger gestellt." Bislang sei man nur, anderes als das Nachbarland Rheinland-Pfalz, beim "Lesesommer" nicht aktiv gewesen, dies ändere sich nun, so Commerçon. "Ich freue mich sehr, dass es diese Initiative nun gibt."

Vor Ort verantwortlich sind Andrea Sailer, Leiterin der Homburger Stadtbücherei, und Karolina Engel vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland (LPM). Beide stellten am Samstag den "Lesesommer" im Detail vor. "Seit 2002 gibt es Lesesommer-Aktionen in Deutschland, das Saarland war bislang nicht dabei. Mit dem 'Homburger Lesesommer' verschwindet nun der letzte weiße Fleck, denn wir haben hier für das gesamte Saarland ein Pilot-Projekt entwickelt", freute sich Karolina Engel. Das soll Kinder nicht nur zum Lesen während der Sommerferien animieren und die Homburger Stadtbibliothek zudem mehr ins Bewusstsein rücken, sondern es lockt auch mit einem Wettbewerb. Der ist Teil eines Konzeptes, dass die Leselust der Kinder nicht isoliert sehen will, sondern aktiv begleitet. So gebe es insgesamt 25 "Interviewer", mit dabei auch der saarländische Bestseller-Autor Markus Heitz, die die Kinder zu den Büchern befragten - um festzustellen, was denen gefallen habe oder auch nicht, erklärte Andrea Sailer Zu jedem Buch gebe es, wie Karolina Engel ergänzte, auch einen Bewertungszettel. Dieser sei gleichzeitig ein Los für das Gewinnspiel des "Lesesommers". 110 Kinder hätten sich schon für diese Aktion angemeldet, "die Anmeldung läuft noch über die gesamten Sommerferien ."

Auch Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind bewertete den "Homburger Lesesommer" als einen wichtigen Bildungsbaustein. "Wenn wir unseren Kindern die Kompetenz des Lesens mitgeben, dann haben wir ihnen schon sehr viel mit auf den Weg gegeben", sagte er.

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