Gutes hören und Gutes tun: Klavierabend für die Guarani-Hilfe

Homburg · Das Mannlich-Gymnasium unterstützt als Unesco-Schule regelmäßig Hilfsprojekte. Derzeit engagiert man sich für die Guarani-Hilfe, die Indianern des Guarani-Stamms in Argentinien ein besseres Leben ermöglichen will.

 Der Pianist Alexander Wied präsentierte im Mannlich-Gymnasium Klassik zu Gunsten der Guarani-Hilfe. Foto: Thorsten Wolf

Der Pianist Alexander Wied präsentierte im Mannlich-Gymnasium Klassik zu Gunsten der Guarani-Hilfe. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das Saarland ist bekanntlich das Land der kurzen Wege. Und auf eben einem solchen bewegten sich am Donnerstagabend ein ausgezeichneter Pianist, ein veritabler Vermittler, ein dankbares Publikum und ein nicht minder dankbarer Hilfsverein gemeinsam auf ein lohnendes Ziel zu. Im Klartext: Auf Vermittlung von Martin Spies, dem Leiter der Homburger Modern Music School, spielte der Pianist Alexander Wied in der Aula des Mannlich-Gymnasiums zu Gunsten der Guarani-Hilfe von Herbert und Hiltrud Hartmann. "Aus Gesprächen mit der Schule und aus einer recht lockeren Idee ist ein immer konkreteres Projekt geworden. Und heute ist der Tag, an dem es sehr ernst wird", beschrieb Spies mit einem Augenzwinkern die wenigen Wegmarken, die Alexander Wied letztendlich aus der Nähe von Köln nach Homburg gebracht hatten. Gefragt, warum er gerade Wied als Musiker des Benefizkonzertes ins Gespräch gebracht habe, sagte Spies: "Mein Sohn ist hier an der Schule. Bei einem Besuch hier hat jemand am Flügel in der Aula gespielt. Und dieser Flügel hat einen sehr guten Klang und ist natürlich sehr gut für klassische Musik geeignet. Und da ich Alexander Wied kenne, er ist selbst Leiter einer Modern Music School, und ich weiß, was er kann, kam die Idee, aus einem Konzert mit ihm eine gute Sache zu machen."

Wied selbst musste zu einem Gastspiel fern der Heimat nicht wirklich überredet werden, "die Entscheidung hat gerade mal eine Minute gedauert", so der Pianist. Und auch er sprach vom Instrument des Abends, einem Bösendorfer Flügel, als einem "super Instrument". Für den Abend habe er sich ein klassisch-romantisches Programm zusammengestellt, beschrieb Wied seinen inhaltlichen Ansatz, "also nichts Atonales aus dem 20. Jahrhundert. Auch keinen anstrengenden Bach, vielmehr bekannte und hochwertige Werke, die man auch in großen Konzertsälen hört." Die gute Tat von Wied am Bösendorfer Flügel kam am Donnerstag der Guarani-Hilfe der Hartmanns zu Gute - seit langem ein Partner des Homburger Mannlich-Gymnasiums. Dessen Schulleiter Wolfram Peters: "Wir sind ja Unesco-Schule und haben traditionell immer ein entsprechendes Projekt. Und derzeit ist eben die Guarani-Hilfe unser Hauptziel." Über dieses erneute Engagement für die Indianer des Guarani-Stamms im Nordosten Argentiniens zeigte sich Vereinsgründerin Hiltrud Hartmann erfreut, und das aus gutem Grund. "Wenn man das Elend einmal gesehen hat, in dem die Guarani-Indianer leben müssen, dann kann man sich nicht einfach abwenden." Rund 5000 Mitglieder des ehemals mächtigen Volkes der Guarani würden heute noch leben, unter widrigsten Bedingungen. "Die Menschen leben dort in Bambushütten - und sonst ist da nichts."

Unter diesen Vorzeichen konnten sich die Gäste des Klavierabends nicht nur sicher sein, sehr Gutes zu hören, sondern auch sehr Gutes zu tun. Und zu hören gab es einiges. Schon Wieds Einstieg ins Konzert mit einer Etüde von Liszt machte klar, in welche Richtung sich der Abend entwickeln sollte: Im besten Sinne populäre Klassik einem dankbaren Publikum ganz, ganz nahe zu bringen.

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