Schlossberg Filmfans lieben die romantische Kulisse

Homburg · An der Ruine Hohenburg wurden am Samstag bei der Filmnacht gleich zwei Filme gezeigt, die hervorragend ankamen.

 Die Homburger Filmnächte auf der Hohenburg sind immer wieder ein besonderes Erlebnis. Vor allem, wie hier, bei Sonnenuntergang.

Die Homburger Filmnächte auf der Hohenburg sind immer wieder ein besonderes Erlebnis. Vor allem, wie hier, bei Sonnenuntergang.

Foto: Bill Titze

Aus eins mach zwei – das dachten sich die Organisatoren der Homburger Filmnächte bei der 6. Auflage des Open-Air-Kinos, bei der gleich zwei Filme am Samstag gespielt wurden. Freilich eher gezwungenermaßen, denn der Film „Rocketman“, der eigentlich am Freitag gezeigt werden sollte, wurde aufgrund des schlechten Wetters kurzerhand auf Samstag verlegt.

Das bedeutete eine echte Nachtvorstellung für Kinobegeisterte, denn der Film startete erst nach „25km/h“ und somit erst weit nach 22 Uhr. Aber auch Night-Sessions haben ja bekanntlich etwas für sich, wie man nicht zuletzt bei großen Tennisturnieren beobachten kann. Und so war die Filmnacht mit mehreren hundert Zuschauern denn auch mehr als gut besucht.

Kein Wunder bei diesem romantischen Ambiente, möchte man hinzufügen. Denn die untergehende Sonne tauchte die Festung Hohenburg auf dem Schlossberg zu Beginn in ein fantastisches Licht und sorgte so für eine grandiose Atmosphäre, bevor sie schließlich hinter dem alten Gemäuer versank. Perfektes Wetter eigentlich für einen Roadtrip, dachte sich da vielleicht der eine oder andere Besucher, und tatsächlich gab es im ersten Film gleich einen solchen zu bestaunen.

Der deutsche Spielfilm „25km/h“, mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger in den Hauptrollen, handelt nämlich von zwei Brüdern, die sich nach jahrelanger Funkstille nach der Beerdigung ihres Vaters wieder zusammenraufen und sich den Jugendtraum einer Reise durch Deutschland erfüllen. Natürlich mit verschiedenen „Mutproben“, die sich die beiden als Jugendliche ausgedacht haben und für viele Lacher auf dem Schlossberg sorgten. Der Film war wie „Rocketman“ erst kürzlich herausgekommen und damit brandneu.

Etwas ungewöhnlich eigentlich für die Filmnächte, bei denen in den letzten Jahren doch eher Klassiker dabei waren, die sich die Zuschauer wünschten. Aber diesmal sorgten äußere Umstände für eine gewisse Abkehr vom üblichen Prozedere, wie der Kulturbeauftragte der Stadt Homburg, Raimund Konrad, im Gespräch erläutert: „Durch den Umzug in das neue Tourismuszentrum in der Talstraße hatten wir in diesem Jahr einfach nicht die Zeit, um wie sonst eine öffentliche Abstimmung zu machen. Deswegen wurde in der Kulturabteilung mit rund 20 Teilnehmern intern entschieden.“

Die Zuschauer waren dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, mit der Auswahl offenkundig mehr als zufrieden, vermutlich auch deshalb, weil sie sich die neuen Filme sowieso hätten anschauen wollen, was sie nun statt im Kino vor einer noch viel schöneren Kulisse tun konnten.

Schon seit Jahren steige das Interesse für die Filmnächte und auch in diesem Jahr sei man sehr zufrieden mit der Besucherzahl von rund 300 Gästen, unterstrich Konrad.  Und anscheinend lockt dieser Erfolg auch Nachahmer an, denn Ende August bis Anfang September wird das Homburger Amateur Theater an der Festung eine ganze Woche Freilichttheater zeigen.

„Es freut mich natürlich sehr, dass wir das Amateur Theater mit den Filmnächten zu einer Theaterwoche animieren konnten. Schließlich ist es unser Ziel, die Festung in das Homburger Kulturleben zu integrieren“, so der Kulturbeauftragte der Stadt. Aber bevor das Theater am Schlossberg im Mittelpunkt steht, ging der Vorhang im zweiten Film des Abends für einen der berühmtesten Musiker der Welt auf: Sir Elton John. In „Rocketman“ verkörpert der britische Schauspieler Taron Egerton die Musiklegende, deren Durchbruch und spätere Drogenprobleme in der Filmbiographie nachgezeichnet werden.

 Max Steinmetz (l.) und Norbert Zimmer von der Homburger Kulturgesellschaft verkauften am Eingang Tickets. Pullover verteilten sie nicht – die hatten die Besucher selbst dabei, denn abends wird’s kühl auf dem Schlossberg. 

Max Steinmetz (l.) und Norbert Zimmer von der Homburger Kulturgesellschaft verkauften am Eingang Tickets. Pullover verteilten sie nicht – die hatten die Besucher selbst dabei, denn abends wird’s kühl auf dem Schlossberg. 

Foto: Bill Titze

  Nicht nur für Fans des Musikers ein sehr interessanter Einblick in das Leben eines Stars, das oft auch von Schattenseiten geprägt ist. Schatten hatten sich schließlich auch über den Schlossberg gelegt, als die Homburger Filmnacht in diesem Jahr tatsächlich zu sehr später Stunde zu Ende ging.

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