Am Wochenende in der Ruine der Hohenburg Filmnächte lockten zahlreiche Besucher

Homburg · Die Kinoabende unter freiem Himmel auf dem Homburger Schlossberg waren ein echter Erfolg. Insgesamt kamen am Freitag und Samstag 560 Zuschauer in die Festungsruine. Die Filme hatte das Publikum zuvor selbst ausgewählt.

 Wie in den vergangenen Jahren beeindruckten die Homburger Filmnächte mit dem spektakulären Ambiente der Ruine der Hohenburg, am vergangenen Wochenende wollten sich rund 560 Besucher diesen Anblick nicht entgehen lassen.

Wie in den vergangenen Jahren beeindruckten die Homburger Filmnächte mit dem spektakulären Ambiente der Ruine der Hohenburg, am vergangenen Wochenende wollten sich rund 560 Besucher diesen Anblick nicht entgehen lassen.

Foto: Thorsten Wolf

Um die 260 Gäste am Freitagabend, weitere rund 300 am Samstagabend: Die fünften Homburger Filmnächte haben sich am vergangenen Wochenende als echter Erfolg präsentiert. In der malerischen Kulisse der Festungsruine der Hohenburg herrschte folgerichtig beim Veranstalter-Team rund um Raimund Konrad, Homburgs ehrenamtlichen Beigeordneten für Kultur, sichtbare Freude über diesen starken Publikumszuspruch. „Der Knoten ist geplatzt“, gab Konrad dieser Freude Ausdruck. Als Grund für den Erfolg nannten sowohl Konrad als auch Michael Woll, Geschäftsführer von „Evented“ als Partner der Stadt bei der technischen Umsetzung der Filmnächte und der Vorauswahl der Filme, den Weg, auf dem das Programm der Homburger Kinonächte entstanden sei – nämlich mit einer öffentlichen Abstimmung (wir berichteten).

Die hatte als Ergebnis, dass am Freitag der Film „Wunder“ über die große Leinwand inmitten der Hohenburg flimmerte, am Samstag lockten die Abenteuer der „Sch‘tis in Paris“ auf den Schlossberg. „Dieses Abstimmungsverfahren hat sich schon bei der Theatersaison bewährt. Und auch schon im vergangenen Jahr haben wir bei den Filmnächten das Publikum entscheiden lassen“, so Konrad. Und, neben dem in diesem Jahr perfekten Wetter, gebe es noch einen weiteren Erfolgsfaktor, und das sei die Mundpropaganda. Konrad: „Es spricht sich inzwischen herum, was für ein tolles Ambiente wir hier bieten, dass es einen klasse Catering-Service gibt, dass wir einen Shuttle-Service anbieten.“ Dies alles werde von den Gästen weitergetragen. Im ersten Jahr sei dies alles noch nicht bekannt gewesen, da habe noch niemand wirklich etwas mit den „Homburger Filmnächten“ anfangen können.

Aus Sicht des „Filmvorführers“ beschrieb Michael Woll den Schauplatz des Homburger Open-Air-Kinos als „schon sehr speziell. Das ist ja eine echte ‚Off-Location‘, die an keine Infrastruktur angebunden ist. Mitten zwischen den Sandsteinen, das ist schon recht ungewöhnlich. Und es macht schon richtig Spaß.“

Grundsätzlich habe vor Jahren und ganz zu Beginn die Überlegung gestanden, wie man die Festungsruine grundsätzlich bespielen könne, erinnerte sich Konrad an die Anfänge der Filmnächte. „Früher gab es auf dem Schlossberg die Mittelalterfeste. Das war aber problematisch hier oben. Und dann sind wir auf die Idee gekommen, an der war auch Helmut Hoffmann damals beteiligt, hier die Filmnächte auszurichten.“ Mit dieser Idee – die allerdings eine Weile brauchte, um sich zu verstetigen – hat man augenscheinlich aufs richtige Pferd gesetzt. Und man hat ebenso augenscheinlich verstanden, dass die Filme vor allem den Besuchern gefallen müssen und nicht den Veranstaltern.

Hier zeigte sich am Wochenende, dass eben die Besucher ihre Freude an den beiden Gewinnern des Publikumsentscheid hatten. Dabei durchaus überraschend der Erfolg von „Wunder“. Dass sich dieser Film schon bei der Auswahl gegen offensichtliche Konkurrenz wie „Star Wars“ hatte durchsetzen können, war an sich schon bemerkenswert. Dass sich dann aber auch tatsächlich um die 260 Gäste am Freitagabend das Drama um den entstellten Jungen August „Auggie“ Pullman nicht entgehen lassen wollten, das war dann nochmal eine Überraschung mehr.

Weniger unerwartet der Zuspruch für „Die Sch‘tis in Paris“. Schon vor zehn Jahren hatte sich „Willkommen bei den Sch‘tis“ zu einem richtig großen Erfolg an den Kinokassen entwickelt, der Nachfolger erhielt zwar etwas schwächere Kritiken – nichts desto Trotz sorgte die Geschichte um eine „widerwillige“ Familienzusammenführung zwischen dem „tumben“ Nordfrankreich und dem mondänen Paris am Samstagabend schon ab der ersten Minute für Lacher im Publikum.

Was beide Filme einte, das war auch der Umstand, dass sie  relativ neu sind: „Wunder“ stammt aus dem Jahr 2017, „Die Sch‘tis in Paris“ aus dem Jahr 2018. Auch das dürfte nachhaltig dafür gesorgt haben, dass beide Streifen noch genug Anziehungskraft hatten, um bei den „Homburger Filmnächten“ genug Publikum zu ziehen. Und für andere Veranstaltern dürfte es Signal genug sein, dass mit „Filmen von vorgestern“ in Sachen Open-Air-Kino kaum eine Tüte Popcorn mehr zu gewinnen ist, egal wie gut das Wetter und wie toll der Ort ist, an dem man das Leinwandvergnügen genießen kann.

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