Mehrzweckhalle wird nicht belegt

Ballweiler · Es war eine emotionale und zeitweise lautstarke Versammlung, zu der Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener zur Nutzung des alten Schulhauses nach Ballweiler geladen hatte. Nach knapp zwei Stunden gab es eine Lösung mit einem Versprechen der Verwaltungschefin.

 Die Bürger stellten beim Besuch der Bürgermeisterin zum Ablauf der Mietkündigung und zur Unterbringung von Flüchtlingen in der alten Schule in Ballweiler viele Fragen. Foto: Hans Hurth

Die Bürger stellten beim Besuch der Bürgermeisterin zum Ablauf der Mietkündigung und zur Unterbringung von Flüchtlingen in der alten Schule in Ballweiler viele Fragen. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Waren zur Sitzung des Ortsrates in der vergangenen Woche 80 Personen gekommen, waren es am Donnerstagabend einige mehr. Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener hatte keinen leichten Stand, als sie das kritisierte Vorgehen bei der Kündigung der Mieträume für die Ortsvereine in der alten Schule erklärte. ,,Um Bürger und Vereine vor Fristablauf der Mietverträge zu informieren, war keine Zeit mehr", stellte Annelie Faber-Wegener fest. Auf die Feststellung von Wolfgang Germann, CDU-Ortsrat, wonach das Vorgehen und die Form der Vereinskündigung eine Frechheit sei, entschuldigte sich die Verwaltungschefin öffentlich für den Ablauf und was dies dann in der Bevölkerung ausgelöst habe. ,,Privater Wohnraum für Flüchtlinge wird knapp, es erfolgen vermehrte Zuweisungen, und daher benötigen wir öffentlichen Wohnraum wie die Ballweiler alte Schule."

Zum 1. Januar 2016 werde es jedoch für keinen Verein einen Auszug geben, sondern einen sanften Übergang. "Die große Herausforderung geht mir persönlich sehr nahe, doch bestehende Strukturen sollen nicht zerschlagen und das Vereinsleben erhalten werden", beruhigte die Bürgermeisterin die Zuhörer und unterbreitete Vorschläge für die Nutzung. "Eine Toilettenanlage für Flüchtlinge wird mit dem Einbau einer Dusche ertüchtigt, und für Vereine werden zwei separate Toiletten eingebaut. Der Schulhof steht der Dorfbevölkerung weiter zur Verfügung, und die Mehrzweckhalle wird nicht belegt werden." Herbert Germann erinnerte an die Sanierung von Turnhalle und Bürgerhaus in 2000 Stunden Eigenleistung der Bürger, dieser Mittelpunkt für die Vereine dürfe nicht aufgelöst werden.
Musikverein zieht um

Udo May, Ehrenvorsitzender des MV Harmonie, sieht nach der Kündigung für seine Musiker und deren Instrumenten-Lagerung im Schulhaus keine vernünftiges Proben mehr gegeben. "Der MV bezieht daher ein Haus im Ort, das die Stadt als Wohnraum für Flüchtlinge abgelehnt hat. Nach einem Umbau haben wir dort für zehn Jahre Sicherheit", teilte Udo May eine Neuigkeit mit. Über einzelne privat angebotene Häuser und deren Zustand werde die Verwaltung in der Öffentlichkeit nicht diskutieren, zudem könne, so Annelie Faber-Wegener , die Stadt nicht in privates Eigentum investieren, nur in öffentliche Gebäude wie die alte Schule. Hier sollen in vier Schulsälen 16 Personen oder vier Familien einziehen, mit der Umbauphase könnte es März/April werden. Das Licht im Saal ging aus, als Ortsvorsteher Stefan Noll die schlechte Infrastruktur Ballweilers, ohne ein Geschäft für den täglichen Bedarf, erwähnte. "Da wird es für die Flüchtlinge nicht leichter, und ohne richtige Vereinswelt ist auch eine Integration schwer machbar."
Jugendclub behält Raum

Licht an: Für die Vereine versprach die Bürgermeisterin zum Abschluss ein vernünftiges Weiterbestehen: Der Musikverein zieht auf eigenen Wunsch um, Oldtimer- sowie Jugendclub behalten ihren Raum, Tischtennisclub und MGV teilen sich einen Raum im Keller, der Seniorentreff darf einmal im Monat kostenlos die Mehrzweckhalle nutzen, bei allen bleibe der Mietzins pro Raum gleich. Dies werde in den neuen Mietverträgen festgeschrieben.

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