400 Schönheiten zieren Homburg

Homburg. Schick, alt, edel, wuchtig, elegant, schwungvoll, klassisch: Man konnte am Samstag gleich unzählige Attribute für das formulieren, was sich auf Homburgs Plätzen an automobilen Schönheiten so zeigte

Homburg. Schick, alt, edel, wuchtig, elegant, schwungvoll, klassisch: Man konnte am Samstag gleich unzählige Attribute für das formulieren, was sich auf Homburgs Plätzen an automobilen Schönheiten so zeigte. Beim großen Oldtimertreffen, präsentiert vom Homburger Gewerbeverein und organisiert von Werner Schwindt vom Autozentrum Schwindt aus Bruchhof, hatten 400 Karossen der ganz besonderen Art den Weg in die Kreisstadt gefunden (wir berichteten). Vom Scheffelplatz über den Platz vor dem Gothaer-Haus an der Gerberstraße bis hin zum historischen Marktplatz reichte die Ausstellungsfläche, auf der die formschönen und farbenprächtigen Oldtimer und historischen Nutzfahrzeuge für einen Tag lang kurzfristig eine neue Heimat fanden. Was es dort zu sehen gab, das konnte einen schon beeindrucken: Nicht enden wollende Chevie Impalas, formschöne BMW-Coupes, wuchtige El Camino-Pick-up, rüstige französische Schätzchen auf vier Rädern, bullige Lastkraftwagen, schnittige Motorräder - man konnte sich gar nicht satt sehen an dem, was Ingenieure in früheren Jahrzehnten und unbelastet von aerodynamischen Vorgaben und modernem Stilempfinden in Blech und Chrom gepresst hatten. Ein ganz besonderer Höhepunkt versteckte sich auf dem historischen Markplatz: Ein BMW 503, "das ist die Coupe-Ausführung des sogenannten Barock-Engels BMW 501/502", ließ dessen Besitzer Harald Langlotz wissen. Das tiefblaue Fahrzeug Baujahr 1958 lockte zahlreiche Besucher an - die wussten aber wohl kaum, dass sie sich im blankpolierten Blechkleid einer wirklichen Rarität spiegelten. Denn: "Es handelt sich um den letzten Rechtslenker dieses Typs, der weltweit noch fährt." Und nur sechs wurden mit der englischen Lenkung überhaupt gebaut. Zudem war der 503 in seinen offiziellen Zeiten das teuerste Auto, so Langlotz, das es in Deutschland zu kaufen gab. "Quandt, Dr. Oetker, Grace Kelly und Elvis Presley sind diesen Autotyp gefahren", nannte Langlotz die damaligen Käufer des exklusiven BMW-Boliden. Doch auch andernorts gab es einiges und Ungewöhnliches zu bestaunen. So auf dem Scheffelplatz, als dort ein imposanter El Camino-Pick-up aus Kaiserslautern auftauchte, nicht zu überhören und mit seiner Länge und ungewöhnlichen Bauform auch nicht zu übersehen. 20 Liter, "wenn ich ihn trete auch 25", so der Besitzer, würde sich der Wagen schon gönnen. "Aber ich habe eine Gasanlage eingebaut." Wuchtig amerikanisch und trotzdem spritsparend europäisch eben. Dass das Oldtimertreffen am Samstag ein voller Erfolg war, daran ließ die noch recht neue Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, Dana Holzweißig-Ecker, bei ihrem offiziellen Besuch der beeindruckenden Oldtimer-Schau auf dem Scheffelplatz keinen Zweifel: "Es sind wahnsinnig viele Autos da." Die gelungene Veranstaltung an einem glücklicherweise regenfreien Samstag ließ Dana Holzweißig-Ecker auch spontan in die Zukunft schauen. Sie sagte: "Ich denke, der Gewerbeverein wird in der kommenden Zeit öfter Großveranstaltungen organisieren. Und auf jeden Fall wird es dieses Oldtimertreffen im nächsten Jahr wieder geben."

Auf einen BlickRund 400 Oldtimer aller Couleur, vom klassischen Automobil über historische Lkw bis hin zu Traktoren und Motorrädern verwandelten am Samstag Homburg zu einem Mekka für Liebhaber längst vergangener automobiler Zeiten. Diese Premierenveranstaltung soll für den ausrichtenden Gewerbeverein Homburg auch ein Startsignal für weitere Großveranstaltungen sein; so soll die Schau historischer Fahrzeuge im kommenden Jahr eine erneute Auflage erfahren. thw

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