Protest in Dudweiler geht weiter

Dudweiler. Zuerst gab es ein Glas Sekt auf den Erfolg. Doch danach ging es schnell zur Sache. Dass die Schließung des Dudweiler Freibades jetzt vom Tisch ist (wir berichteten), ist für die Dudweiler Bürger nur ein erster Erfolg auf einem langen Weg. "Unser Protest hat sich gelohnt

 Das zehnköpfige Leitungsteam der Dudweiler Bürgerinitiative (BI) gegen die Sparpläne der Saarbrücker Stadtverwaltung. BI-Sprecher ist Wolfgang Backes (Vierter von rechts). Foto: Elmar Müller

Das zehnköpfige Leitungsteam der Dudweiler Bürgerinitiative (BI) gegen die Sparpläne der Saarbrücker Stadtverwaltung. BI-Sprecher ist Wolfgang Backes (Vierter von rechts). Foto: Elmar Müller

Dudweiler. Zuerst gab es ein Glas Sekt auf den Erfolg. Doch danach ging es schnell zur Sache. Dass die Schließung des Dudweiler Freibades jetzt vom Tisch ist (wir berichteten), ist für die Dudweiler Bürger nur ein erster Erfolg auf einem langen Weg. "Unser Protest hat sich gelohnt. Wir können einen ersten Teilerfolg verzeichnen", stellte Elfriede Junk gestern Nachmittag zufrieden fest, um gleich anzufügen: "Das muss ein Ansporn für uns alle sein, um weiter gegen die Sparpläne aus Saarbrücken zu kämpfen."

Gemeinsam mit anderen Fans des Dudweiler Freibades hatte die 75-Jährige vergangene Woche nach Bekanntgabe der Schließungspläne den ersten öffentlichen Massenprotest vor dem Dudweiler Freibad organisiert. Gestern wurde aus dem Protest dann eine Bürgerinitiative. Sie will sich gegen die Sparpläne der Saarbrücken Verwaltung zur Wehr setzen. Sie will verhindern, dass Dudweiler zur Geisterstadt werde und dafür sorgen, dass es im Stadtbezirk weiterhin soziales Leben gibt. 100 Dudweiler waren ins Bürgerhaus zur Gründung gekommen. Ulrich Jäckels, der Pressesprecher des Festausschusses Dudweiler Faasenacht, übernahm die Versammlungsleitung. Auch er machte deutlich, dass man bisher nur einen Teilerfolg erreicht habe. Denn: Nur ein Punkt sei von der Sparliste weg. Jäckels: "Jetzt müssen wir für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens in der Albert-Schweitzer-Schule und der Bücherei kämpfen." Und schließlich gehe es um den Erhalt des Sonderstatus' und das Bürgerhaus.

Das Bürgerhaus, so Jäckels, sei die Heimat vieler Dudweiler Vereine. Das müsse bei der Bezirksverwaltung bleiben und auch von dort vermarktet werden. "Wir wollen nicht erst in Saarbrücken fragen, wenn wir unser Bürgerhaus nutzen wollen." Nach Angaben von Jäckels gibt es im Bürgerhaus im Jahr etwa 400 Veranstaltungen.

Adelheid Lawall arbeitet im Dudweiler Seniorenclub mit. Der Club feiert seine Feste im Bürgerhaus und trifft sich dort einmal die Woche. Lawall befürchtet das Aus für die Gemeinschaft, sollte das Bürgerhaus von einem Dritten vermarktet werden. Gabriele Günther merkte an: "Die Bezirke dürfen nicht zugunsten von Luxusprojekten in Saarbrücken platt gemacht werden." Manfred Paul, langjähriger Vorsitzender der DLRG Dudweiler, wies auf die Bedeutung des Lehrschwimmbeckens in der Albert-Schweitzer-Schule hin. "Hier lernen jährlich 150 Kinder schwimmen." Einig waren sich alle auch bei der Bücherei: Die müsse bleiben.

Zehn Personen bilden das Leitungsteam der Bürgerinitiative. Es sind Wolfgang Backes, Andreas Emmerich, Arno Gaber, Gabriele Günther, Harald Groß, Ulrich Jäckels, Elfriede Junk, Sonja Huppert, Siegfried Klein und Pia Michels.

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