Notfallstelle: Bürgermeisterin Lawall weist CDU-Anliegen zurück

Quierschied. Der Antrag des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Timo Flätgen, bei der Gemeinde eine jederzeit telefonisch erreichbare Koordinierungsstelle bei Katastrophenfällen einzurichten, habe bei der Verwaltung Befremden ausgelöst, erklärt die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall (SPD). Hintergrund des CDU-Antrages waren die sintflutartigen Regenfälle, die am 3

Quierschied. Der Antrag des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Timo Flätgen, bei der Gemeinde eine jederzeit telefonisch erreichbare Koordinierungsstelle bei Katastrophenfällen einzurichten, habe bei der Verwaltung Befremden ausgelöst, erklärt die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall (SPD). Hintergrund des CDU-Antrages waren die sintflutartigen Regenfälle, die am 3. Juli in der Gemeinde Quierschied schwere Schäden angerichtet hatten (wir berichteten). Lawall, der zuständige Fachbereichsleiter bei der Verwaltung, Joachim Pfeiffer, und der Quierschieder Wehrführer Harald Hien weisen darauf hin, dass im saarländischen Katastrophenschutzgesetz klare Zuständigkeiten getroffen sind. Im Notfall gelte die landesweite Notrufnummer 112. Nach Angaben von Hien nahm bei dem Ereignis am 3. Juli die Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr in Saarbrücken die Anrufe an und leitete sie an die technische Einsatzleitung vor Ort weiter. Hien: "Die hatten wir im Gerätehaus in Quierschied 15 Minuten nach der Alarmierung eingerichtet." Von dort seien die Einsätze aller Freiwilligen Feuerwehren, der Berufswehr sowie der beiden Einheiten des Technischen Hilfswerkes koordiniert worden. Lawall betont: "Die von Flätgen geforderte Notrufnummer auf kommunaler Ebene widerspricht der Gesetzeslage und ist nicht praktikabel." Die Gemeinde wäre in dieser Sache auch personell und finanziell überfordert. Die Kommunalpolitik solle sich hüten, Versprechungen zu machen, die nicht gehalten werden können und auch zur Verunsicherung der Bevölkerung beitragen. "Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut." Die Quierschieder Verwaltungschefin weist zudem darauf hin, dass das saarländische Umweltministerium in der Analyse der Katastrophe vom 3. Juli von einem "100-jährigen Ereignis" spreche. Handlungsbedarf sehe die Gemeindeveraltung allerdings im Bereich des Hochwasserschutzes, sagt Lawall. "Wir müssen Maßnahmen ergreifen, die einen besseren Schutz bei starkem Regen bieten." Im Übrigen hätten alle Einsatzkräfte bei dem Unwetter am 3. Juli Hervorragendes geleistet, seien bis an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen. ll

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