"Tanz auf der Orgel" mit Iveta Apkalna

Wustweiler. Iveta Apkalna, eine Organistin mit internationalem Renommee, sorgte am Sonntag in der gut gefüllten Pfarrkirche Herz Jesu in Wustweiler für Furore. Mit großem Applaus bedankte sich ihr Publikum für ein außergewöhnliches Konzert. "Wie in einem Drama versuche ich Spannung aufzubauen und Dynamik herzustellen

Wustweiler. Iveta Apkalna, eine Organistin mit internationalem Renommee, sorgte am Sonntag in der gut gefüllten Pfarrkirche Herz Jesu in Wustweiler für Furore. Mit großem Applaus bedankte sich ihr Publikum für ein außergewöhnliches Konzert. "Wie in einem Drama versuche ich Spannung aufzubauen und Dynamik herzustellen. Das Publikum soll sich wie in einem Film fühlen", informierte die 33-jährige, vielfach ausgezeichnete Musikerin. Auf dem Programm standen neben Bach ("Er ist und bleibt das tägliche Brot eines Organisten") und Robert Schumann (wegen seines 200. Geburtstages) auch der belgische, 1953 verstorbene Komponist Joseph Jongen. Mit dessen "Toccata francaise" eröffnete Iveta Apkalna ihr etwa einstündiges Konzert. Sie vertritt die Ansicht: "Wir müssen auch Zeitgenossen spielen. Das ist unsere Pflicht." Darum habe sie diesmal den Libanesen Naji Hakim und ihren Landsmann Péteris Vasks in ihr Konzert aufgenommen, erklärte die in Riga geborene Lettin. Zum leidenschaftlichen Finale präsentierte sie zwei Werke von Naji Hakim. "Der hat richtig Feuer!" Diese Beschreibung trifft nicht nur auf den Komponisten zu, sondern auch auf die bildhübsche Interpretin selbst. Mit ihrem ausdrucksstarken, makellosen Spiel zog sie die Zuhörer ihren Bann. Der Wustweiler Orgel entlockte sie mal gewaltige, mal zarte, teilweise ganz ungewohnte Töne. "Ich hätte nicht gedacht, dass in so einem kleinen, zusammen gepuzzelten Instrument so viel Kraft steckt. Man spürt außerdem, dass es gepflegt ist", sagte Iveta Apkalna. Das freute den Orgelbauer Thomas Gaida, der 2002 aus drei alten Instrumenten ein "neues" gebaut hatte. Iveta Apkalna, die bei Professor Bikis Klavier und bei Professor Deksnis Orgel an der J.Vitols-Musikakademie Riga studierte, stand schon seit längerem auf der Wunschliste des Wustweiler "Orgel-Teams". Die Mitglieder des 2002 gegründeten Teams, Dechant Günter Hirschauer, Thomas Gaida, Roland Schwarz, Hanns Scherer und Hans-Rüdiger Lauer, hatten Konzerte mit ihr in Himmerod, Trier und Dudelange/Luxemburg besucht und waren sowohl von ihrer Interpretation als auch ihrem freundlichen Wesen angetan. Ein Besucher aus Dortmund lobte: "Das Konzert war sehr beeindruckend! Vor allem war die Auswahl der Stücke kein Standard-Repertoire." "Das war ein Tanz auf der Orgel ", resümierte Dechant Hirschauer in Anspielung auf ein gleichnamiges Video von Iveta Apkalna. Nach dem Konzert hatten die Zuhörer bei einem kleinen Umtrunk die Möglichkeit mit der Künstlerin zu sprechen. "Ich hätte nicht gedacht, dass in so einem kleinen, Instrument so viel Kraft steckt." Iveta Apkalna

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