Anschlagsdrohung sprengt Versammlung

Neunkirchen · War es Wut darüber, dass der Pfälzerwald-Verein im Saarland tagen wollte? Die Motivation des unbekannten Anrufers, der am Samstag drohte, die Führungsspitze des Vereins mit einer Bombe zu töten, ist bislang unklar.

 Nach der Bombendrohung wurde die Jahreshauptversammlung des Pfälzerwald-Vereins, die in Neunkirchen und damit erstmals im Saarland hätte stattfinden sollen, abgesagt. Foto: Becker&Bredel

Nach der Bombendrohung wurde die Jahreshauptversammlung des Pfälzerwald-Vereins, die in Neunkirchen und damit erstmals im Saarland hätte stattfinden sollen, abgesagt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Ein anonymer Anrufer hat sich am Samstagmorgen um 10.24 Uhr bei der Polizei Neunkirchen gemeldet und mit einem Sprengstoffanschlag auf eine Veranstaltung des Pfälzerwald-Vereins in der Gebläsehalle der Kreisstadt gedroht. Die Jahreshauptversammlung mit mehr als 300 Delegierten wurde daraufhin abgesagt. Wie das Führungs- und Lagezentrum der Polizei in Saarbrücken gestern erläuterte, habe der Anrufer insbesondere damit gedroht, die Vereinsspitze umbringen zu wollen.

Hauptvorsitzender des Pfälzerwald-Vereins ist Klaus Weichel, SPD-Oberbürgermeister von Kaiserslautern, sein Stellvertreter Martin Brandl, für die CDU im rheinland-pfälzischen Landtag. Nähere Erkenntnisse zu dem Unbekannten und den Hintergründen hatte das Lagezentrum gestern nicht. Die Ermittlungen laufen. Die Polizei evakuierte am Samstagvormittag rund 30 Menschen, die mit letzten Vorbereitungen in der Halle beschäftigt waren, und durchsuchte mit einer Hundestaffel den Veranstaltungsort, fand aber keinen Sprengstoff. Der Vorstand, der sich im benachbarten Brauhaus zusammengesetzt hatte, verließ den Ort. Feuerwehr und Rettungsdienste hatten vor der Halle bereits Zelte errichtet, gegen 14.45 Uhr war der Spuk vorbei.

Der Pfälzerwald-Verein ist eine Wander-Vereinigung mit rund 220 Ortsgruppen. Für die Neunkircher Gruppe wäre es die erste Jahreshauptversammlung gewesen, die sie hätte ausrichten dürfen. Die Versammlungen finden jährlich statt.

Ebenfalls am Samstag ist aufgrund einer Bombendrohung die Autobahn 6 bei Kaiserslautern gesperrt worden. Ein 61 Jahre alter Mann war vor einer Liegenschaft der US-Streitkräfte im Stadtteil Einsiedlerhof vorgefahren und hatte behauptet, in seinem Wagen einen Sprengkörper zu haben. Danach flüchtete er auf die A 6. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wurde er nach Angaben der Polizei gestoppt. In seinem Wagen fanden die Ermittler jedoch keine Bombe. Der Mann sei möglicherweise geistig verwirrt, teilte die Polizei mit. Er kam in eine psychiatrische Klinik. Wegen der Sperrung der Autobahn kam es in der Innenstadt von Kaiserslautern teilweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

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