20 000 Kilometer für Neunkircher Musical

Neunkirchen · Die Tournee ist vorbei – es lebe die nächste Aufgabe. Das erste mit Unterstützung der Neunkircher Kulturgesellschaft produzierte Musical war ein gefeierter Botschafter der selbst ernannten Musicalstadt.

 Die Darsteller des Musicals „Falco meets Mercury“ traten über 40 Mal in Deutschland und Österreich auf. Foto: aura Entertainment

Die Darsteller des Musicals „Falco meets Mercury“ traten über 40 Mal in Deutschland und Österreich auf. Foto: aura Entertainment

Foto: aura Entertainment

Unter 15 Minuten stehende Ovationen ging gar nichts. Dieses erfreuliche Fazit zieht Regisseur Elmar Ottenthal von aura Entertainment nach der Rückkehr in die Heimat. Das erste von der Neunkircher Kulturgesellschaft produzierte Musical , die Show "Falco meets Mercury" war nach sieben gefeierten Vorstellungen in Neunkirchen auf Tournee. Rund 30 000 Zuschauer - genaue Zahlen lagen bei Tournee-Ende am Samstag noch nicht vor - haben die insgesamt 43 Vorstellungen in ganz Deutschland und in Österreich gesehen.

Einer der Höhepunkte, so erinnert Ottenthal, war sicherlich der Auftritt zur Riesen-Silvester-Party am Brandenburger Tor in Berlin. Von den Millionen - inklusive Fernsehzuschauer -, die da einen Einblick ins Neunkircher Musical-Leben bekamen, hatte die Stadt Chemnitz die meisten Zuschauer bei einer Veranstaltung zu bieten: 2000. Den meisten Applaus allerdings, den gab es in München. "Bei der Vorstellung im Circus Krone war das Publikum lauter als die Darsteller, die konnten bei den Zugaben kaum noch die Musik hören", freut sich Ottenthal im SZ-Gespräch.

Trotzdem war das nicht die emotionalste Vorstellung. Das war - wie erwartet - die Derniere am vergangenen Samstag im Admiralspalast, wo am 14. Oktober die Tour auch begonnen hatte. Die Vorstellung endete mit einer Unplugged-a-capella-Version der "Bohemian Rhapsody". Alle technischen Mitarbeiter und das gesamte Backstagepersonal waren zum Applaus auf der Bühne.

Gereist war die Truppe mit einem Nightliner für die Technik, einen Reisebus, einem 40-Tonner-Lkw mit Anhänger, 25 Personen künstlerisches Personal, drei Fahrern und sieben Technikern. Vor Ort kamen dann zahlreiche Helfer für Auf- und Abbau und die Küche dazu. Mitarbeiter des Konzertbüros Zahlmann - neben aura Entertainment aus Neunkirchen Tournee-Verantwortlicher - waren zuständig für die Buchungen der Theater, der freien Mitarbeiter, der Hotels, das Catering und für das Marketing. Die komplette künstlerische Verantwortung, Organisation, die Koordination sowie die administrativen Aufgaben lagen bei aura Entertainment GmbH. Hier hielt Christina Krämer sozusagen die Stellung in Neunkirchen . Sie erinnert sich, wie stressig es für die Crew war, wenn mal nicht mehrere Tage hintereinander in einer Stadt - wie beispielsweise die fünf Aufführungen in Wien - gespielt wurde. Dann hieß es nach der Vorstellung alles abzubauen, in den 40-Tonner und den Anhänger laden ("die waren bis auf den letzten Zentimeter gefüllt"). Um 2 Uhr startete der Nightliner, um dann gegen 8 Uhr mit dem Aufbau für die nächste Show in der nächsten Stadt zu beginnen. Die Künstler übernachteten in der Veranstaltungsstadt und kamen am nächsten Tag mit dem Reisebus nach. Nach einem warmen Essen hieß es dann um 17 Uhr Soundcheck, Tanzproben, Korrekturproben, Maske, Abendshow.

Doch nach der Show ist vor der Show. Und so erinnert sich Ottenthal zwar immer noch ergriffen an die rührenden Szenen nach Vorstellung in der Kantine des Admiralspalastes wo er von der Crew mit tosendem Jubel verabschiedet wurde, denkt jedoch schon längst an die nächste "Tat". Mit Riesenschritten naht mit "Big Bang Boom" die nächste Show, sie hat am 29. Mai in der Gebläsehalle Premiere. Aber auch für "Falco meets Mercury" ist es noch nicht zu Ende: Das Konzertbüro Zahlmann hat ein Angebot für zehn weitere Shows im Herbst gemacht, andere Angebote werden noch geprüft. "Wir sind der Stadt Neunkirchen und der Kulturgesellschaft für Engagement und Mut, diese Produktion zu realisieren, sehr dankbar."

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