Zebras erkämpfen Sekunden vor dem Ende einen Punkt

Eppelborn · 20 Minuten vor dem Ende sah es nach einem schwarzen Tag für die Handballfreunde Illtal aus. Nach dem Platzverweis für Marvin Mebus und einem 14:18-Rückstand holten die Zebras doch noch zuhause einen Punkt gegen die VTZ Saarpfalz. Trainer Steffen Ecker gab zu: „Ich musste in der Halbzeit wiederholt sehr laut werden.“

 Illtals Marvin Mebus (am Ball) sah wegen eines Griffs in den Wurfarm Rot. Für sein Team war das aber das Signal zur Aufholjagd.Foto: Horst Klos

Illtals Marvin Mebus (am Ball) sah wegen eines Griffs in den Wurfarm Rot. Für sein Team war das aber das Signal zur Aufholjagd.Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Bereits nach wenigen Minuten tobte HF Illtal-Trainer Steffen Ecker am Sonntagabend an der Seitenlinie der Hellberghalle. Was er sah, schmeckte ihm nicht. Die Anfangsphase im Spitzenspiel der Handball-Oberliga gehörte klar den Gästen aus Zweibrücken von der VTZ Saarpfalz. Eckers Zebras sahen kein Land, zu ungefährlich und fehlerbehaftet waren ihre Angriffe. Nach zwölf Minuten führte die VTZ mit 7:2, zur Pause mit 16:10.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff sah es nach einem schwarzen Tag für die Gastgeber aus. Beim Stand von 18:14 für die Gäste griff Marvin Mebus Tomas Kraucevicius beim Wurf in den Arm. Die Schiedsrichter zeigten Mebus folgerichtig die Rote Karte. Doch anstatt aufzugeben, schien der Platzverweis die Zebras erst richtig wachzurütteln. Bald war der Vorsprung auf ein Tor geschmolzen (20:19, 46. Minute). Und es entwickelte sich eine hoch spannende Partie, in der die Westpfälzer 40 Sekunden vor Schluss mit 26:25 führten und in Ballbesitz waren.

Die erfahrenen Spieler der VTZ ließen so viel Zeit wie möglich verstreichen, bis die Schiedsrichter passives Spiel anzeigten. Der Ball landete bei Tomas Kraucevicius, der von ungewohnter halblinker Position zum Sprungwurf ansetzte und den Ball in der langen Ecke versenkte. 25:27. Das war's wohl für die Zebras. Doch es gab Diskussionen am Zeitnehmertisch. Nach einigen Momenten der Verwirrung wurde klar: VTZ-Trainer Danijel Grgic hatte vor dem Wurf die grüne Karte auf den Tisch gelegt. Das Tor wurde zurückgenommen, Spielstand 25:26. Nach dem Ende der Auszeit sprang für Zweibrücken nur noch ein Freiwurf heraus.

Die Illtaler verteidigten gegen Philip Wiese im linken Rückraum der VTZ clever, foulten ihn nicht und ließen ihn dennoch nicht zum Wurf kommen. Die Schiedsrichter pfiffen das passive Spiel gegen die VTZ ab. Freiwurf für Illtal, zehn Sekunden noch auf der Uhr. Und Wiese gab den Ball nicht frei. Die Schiedsrichter entschieden regelkonform auf Siebenmeter für Illtal. Sven-Malte Hoffmann trat an und verwandelte den Strafwurf gegen Yannick Klöckner zum 26:26-Endstand. Die HFI bleiben damit zuhause ungeschlagen.

"Ich musste in der Halbzeit wiederholt sehr laut werden. Es kann nicht sein, dass wir in einem so wichtigen Spiel eine so schlechte Leistung bringen. Da fehlt mir im Moment aber ein wenig die Erklärung für", monierte Ecker, der auch einige Minuten nach dem "sehr emotionalen" Spiel nur schwer die richtigen Worte fand.

VTZ-Trainer Grgic meinte: "Wir wussten, die HFI verschlafen gerne die erste Halbzeit. So war es auch heute. Aber wir dürfen das Spiel nie und nimmer aus der Hand geben."

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