Rat trinkt „fairen Kaffee“

Eppelborn · Eine ganze Reihe von Anträgen lagen dem Gemeinderat Eppelborn in der jüngsten Sitzung vor. Beim fairen Handel und bei den transatlantischen Abkommen ging es um die „große Politik“.

In den öffentlichen Einrichtungen Eppelborns, etwa in Schulen, bei Kirchen oder Vereinen, sollen Produkte aus fairem Handel verwendet werden. Bei allen öffentlichen Sitzungen der Räte soll nur noch fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt werden. Der lokale Einzelhandel, Floristen, Cafés und Restaurants sollen zumindest zum Teil Produkte aus fairem Handel anbieten.

Dies sind die wichtigsten zu erfüllenden Voraussetzungen, wenn die Gemeinde Eppelborn das Siegel "Fairtrade-Town" erhalten will. Dies soll nach einem Beschluss des Gemeinderates angestrebt werden. "Das ist nichts, was Nachteile bringt oder viel Geld kostet", warb Raffael Bastuck für den Antrag der Fraktionsgemeinschaft "Grüne + Piraten". Damit werde ein Zeichen gesetzt für einen gerechten globalen Welthandel. Peter Groß lehnte für die AfD die Fairtrade-Bewegung aber als "Abzocke" ab und machte das an der undurchsichtigen Preisgestaltung für fair gehandelten Kaffee fest. Letztlich folgten die Ratsmitglieder mit deutlicher Mehrheit dem Antrag, wobei die Freien Christdemokraten sowie zwei Ortsvorsteher und eine Genossin aus den Reihen der SPD sich nicht an der Abstimmung beteiligen wollten.

Auch ein weiterer "Ausflug in die Weltpolitik" fand im Rat unterschiedliche Resonanz. Ebenfalls Pirat/ Grüner hatten beantragt, dass sich der Gemeinderat gegen die umstrittenen Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) ausspricht. Diese seien ein Angriff auf die grundgesetzlich geschützte Selbstverwaltungsgarantie. Die Ratsmitglieder folgten dem, wobei sich sieben SPD-Leute enthielten und diesmal die CDU-Fraktion nicht an der Abstimmung teilnehmen wollte.

Einen Schulentwicklungsplan für die Eppelborner Grundschulen forderte ein Antrag der CDU . Damit man verlässlich planen könne, wie sich die Schulen in den kommenden Jahren entwickeln und Fehlinvestitionen vermieden werden, so die Begründung. In zwei fast deckungsgleichen Anträgen regten SPD und Freie Christdemokraten an, eine Aufstellung über Zustand und Nutzung der mehr als 100 kommunalen Gebäude in Eppelborn zu erstellen.

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