Ortsrat Dirmingen Kein schöner Friedhof zum Nulltarif

Dirmingen · In der ersten Sitzung im neuen Jahr hatten die Ortsratsmitglieder in Dirmingen intensiv über die Friedhofsgebühren zu diskutieren.

 Die neue Friedhofsgebührenordnung beschäftigte am Dienstagabend auch den Ortsrat in Dirmingen.

Die neue Friedhofsgebührenordnung beschäftigte am Dienstagabend auch den Ortsrat in Dirmingen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Den Reigen der Ortsratssitzungen der Gemeinde Eppelborn im neuen Jahr eröffnete am frühen Dienstagabend der Ortsteil Dirmingen. Die Leitung der Sitzung hatte der stellvertretende Ortsvorsteher Frank Klein, SPD, übernommen. Gleich neben ihm hatte Dirmingens Ortsvorsteher Manfred Klein, SPD, der offiziell in Urlaub weilt, Platz genommen. Die Beschlussvorlage zum Erlass einer neuen Friedhofsgebührenordnung, die bereits kommende Woche Donnerstag im Gemeinderat behandelt werden soll, hatte die Sitzung so kurzfristig notwendig gemacht, erläuterte Frank Klein. Er zeigte sich erfreut darüber, dass der Ortsvorsteher, der am Tag zuvor bei einer Ortsvorsteherdienstbesprechung alle wichtigen Fakten zum Thema Gebührenerhöhung erhalten hatte, bereit war, die Ortsratsmitglieder zu informieren. „Wir haben vor zwei Jahren schon einmal die Gebühren erhöht, eine erneute Anhebung ist notwendig, da die Ausgaben immer weiter steigen“, erklärte Manfred Klein. Von dem kurzen Abstand nach zwei Jahren, sagte er, habe er sich erhofft, dass die Gebühren nur geringfügig steigen würden. „Doch leider haben wir bei Rasengräbern einen Anstieg von 48 Prozent, beim Tiefengrab sogar um 67 Prozent“, sagte er. Klein appellierte, an die finanzielle Gesamtsituation der Gemeinde zu denken, die Straßenausbausatzung sei demnächst auch zu diskutieren. „Wir haben im Haushalt für die gesamte Gemeinde gerade mal 800 000 Euro zu verteilen, wie gehen wir damit um?“, fragte er in den Rat.

Frank Klein erinnerte daran, dass laut Vorlage beim Friedhof ein Kostendeckungsgrad von 70 Prozent gefordert werde. „Das sollte man wissen, wenn man an den genehmigungsfähigen Haushalt denkt“, sagte er. Bei Michael Polotzek schlagen, erklärte dieser, zwei Herzen in einer Brust. „Als Ortsratsmitglied bin ich gegen jede Gebührenerhöhung. Als Gemeinderatsmitglied sehe ich aber die Verantwortung gegenüber der Gemeinde. Aktuell muss die Brücke im Brühlpark saniert werde, was unvorhergesehenen Kosten verursacht.“ Einig waren sich beide Fraktionen darin, dass gerade das Thema Friedhof ein sehr sensibles sei. Kein Verständnis zeigte Werner Dupont, SPD, für die anstehende Gebührenerhöhung. „Es wird so viel Geld im Land ausgegeben, und wir sollen dem kleinen Mann verkaufen, dass er wieder mehr bezahlen muss“, sagte er. „Einen schönen Friedhof, den gibt es heutzutage  nicht mehr zum Nulltarif“, argumentierte Polotzek und auch Stephan Brück, SPD, sprach sich für eine moderate Erhöhung aus. Allesamt forderten die Ratsmitglieder von der Verwaltung, eine detaillierte Vollkostenrechnung und den aktuellen Deckungsgrad offenzulegen. Mit diesen Angaben, sagte Frank Klein, könne erneut beraten werden. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde schließlich die Entscheidung vertagt. Einstimmig für die Resolution, den Polizeiposten in Eppelborn aufrecht zu erhalten, sprachen sich die Ratsmitglieder aus.

Schließlich benannte der Ortsrat drei Schöffen, es sind Monika Schorr, Lothar Eisenhauer und Stephan Brück.

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