Narren stürmen das Heusweiler Rathaus

Heusweiler. Keine Chance hatten gestern der Heusweiler Bürgermeister Thomas Redelberger und sein trauriges Gefolge. Pünktlich um 16.49 Uhr erschütterten die Böllerschüsse der Heusweiler Schützen, die mit ihren Knarren den gegenüber dem Rathaus gelegenen Balkon besetzt hielten, die Umgebung. Der Startschuss für die Rathauserstürmung durch die riesige Schar der Heusweiler Narren war gefallen

 Heusweiler Narren besetzten gestern Nachmittag das Rathaus und ließen der Verwaltung keine Chance. Fotos: Andreas Engel

Heusweiler Narren besetzten gestern Nachmittag das Rathaus und ließen der Verwaltung keine Chance. Fotos: Andreas Engel

Heusweiler. Keine Chance hatten gestern der Heusweiler Bürgermeister Thomas Redelberger und sein trauriges Gefolge. Pünktlich um 16.49 Uhr erschütterten die Böllerschüsse der Heusweiler Schützen, die mit ihren Knarren den gegenüber dem Rathaus gelegenen Balkon besetzt hielten, die Umgebung. Der Startschuss für die Rathauserstürmung durch die riesige Schar der Heusweiler Narren war gefallen. Redelberger versuchte es in diesem Jahr mit einer ganz besonderen List, dem unausweichlichen Schicksal zu entgehen. Er kam als Edward mit den Scherenhänden, seine Frau Désirée Becker bemühte sich aufs Schauerlichste, als Vampirbraut die gut gelaunten Eindringlinge zu vertreiben - alles vergebens. Auch der Schreck, den Vorzimmerdame Gaetana Di Napoli als "barocke Leiche" den Narren versetzen wollte, verpuffte ohne Wirkung. Mit großem Selbst- und Machtbewusstsein drängten die Narren mit Musik und scharfen Waffen ins "Schlafhaus". Sie wussten, dass ihre Zeit unweigerlich gekommen war."Mit großer Verstärkung, mit Mussigg unn Waffe, wolle ma do das Geischderschloss schaffe. Damit mir hier die Hausherrschaft krien, hamma guddi Unnerstützung, Ihr wirre schun siehn", reimten die Narren aus allen Ortsteilen. Versammelt hatten sich Tollitäten, Prinzenpaare und Gäste aus Nah und Fern, sogar der Nachbarbürgermeister aus Riegelsberg, Klaus Häusle, wurde gesichtet. Aber auch er konnte dem gestürzten Heusweiler Kollegen nicht mehr helfen.

Wütend riefen die Rathausstürmer den hoffnungslos überforderten Verteidigern zu:"Jezz hann se sich widder bräd gemacht. Guggen`s eisch an, do wirds ähm bang, Spinnwewe im Haus, die Spinne im Gang. Nur dumme Sprüche, unn sunsch nix dehinner, so kann ma net schaffe, das sinn alles Spinner. Mir holle es Zepter zu uns ins Gespann unn bringe de Lade uff Vordermann".

Man kann dem Heusweiler Bürgermeister alles vorwerfen, Feigheit sicherlich nicht, denn Thomas Redelberger wehrte sich nach Kräften mit allen Mitteln, sogar mit Worten: "Wenn Ihr jetzt menne, es ging grad so leicht, hann ihr eisch geschnitt, von uns kenner weicht. Mir kämpfe, genn alles, hann nix se verliere, gucken mei Leit an, die ganze Vampire, die sauche eischs Blut aus, aach de ledschde Troppe, do vergeht eisch ganz sicher das Sprüchekloppe." eng

 Als Edward mit den Scherenhänden versuchte sich Bürgermeister Thomas Redelberger (Mitte) zu retten. Da halfen ihm auch eine "barocke Leiche" (Gaetana Di Napoli) und Ehefrau Désirée als Vampir nicht viel.

Als Edward mit den Scherenhänden versuchte sich Bürgermeister Thomas Redelberger (Mitte) zu retten. Da halfen ihm auch eine "barocke Leiche" (Gaetana Di Napoli) und Ehefrau Désirée als Vampir nicht viel.

Weiberfaasend in der Congresshalle

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