Mit magischen Liegestützen zum Hit im Netz

Wustweiler · Wie ein kleines Video aus Wustweiler zu einem riesigen Erfolg in der ganzen Welt und 33 Millionen Mal angeschaut wurde.

 33 Millionen Mal wurde das Video auf Facebook angeschaut, fast 426 000 Mal geteilt. Screenshot: Prams, Foto: Oswald

33 Millionen Mal wurde das Video auf Facebook angeschaut, fast 426 000 Mal geteilt. Screenshot: Prams, Foto: Oswald

Foto: Oswald

Als Christiano Ronaldo die Bayern am Dienstagabend quasi im Alleingang aus der Champions-League geschossen hatte, teilte er das auch seinen 120 Millionen Fans auf Facebook mit. Über 500 000 von ihnen gefiel das, 12 000 haben seinen Beitrag sogar geteilt. Das sind beachtliche Zahlen in dem sozialen Netzwerk, über die Michael Oswald aus Wustweiler allerdings nur lachen kann.

Denn er hat mit einem kleinen Filmchen auf Facebook derart viele Menschen erreicht, dass selbst Experten mit der Zunge schnalzen. 33 Millionen Mal wurde sein Video angeschaut, mehr als 420 000 haben es geteilt, über 23 000 Leute aus der ganzen Welt gaben dazu einen Kommentar ab. "Wahnsinn. Das war natürlich nicht geplant", sagt Michael Oswald. Zu sehen ist in dem 30-Sekunden-Clip Oswald selbst, wie er Liegestütze macht, musikalisch motiviert von der markanten Hymne aus den Rocky-Filmen. Erst drückt er seinen Körper mit zwei Armen nach oben, dann mit einem und, oh Wunder, zu guter Letzt sogar ganze ohne Arme. Der Trick wird am Ende des Videos aufgelöst: Oswald liegt auf einem Brett, auf dessen anderem Ende sein Vater Werner steht, und als Gegengewicht aus dem Brett eine Wippe macht. Die Idee dazu sei ihm spontan gekommen, bei der Arbeit auf der heimischen Baustelle. "Mein Sohn hat die Anlage mit der Musik laut aufgedreht, meine Frau hat es mit dem Handy gefilmt. Das Ding war nach zehn Minuten im Kasten", erklärt der 44-jährige Geschäftsführer von PTS Maschinenbau in Friedrichs thal. "Ich hab zu meinem Vater gesagt: Jetzt kennt man dich in der ganzen Welt", sagt Oswald und lacht. Auf Facebook veröffentlicht wurde das Ganze am 9. April um 19.45 Uhr auf der Seite der "Stubbikiller Wustweiler". "Das sind Fans des SV Wustweiler. Die Jungs, die die Seite machen, kenn ich alle", so Oswald. Und so wurde das Video von Wustweiler aus in der ganzen Welt verbreitet.

Aber wie ist ein solch enormer viraler Erfolg möglich? "Hier wurde einfach alles richtig gemacht", sagt Social-Media-Expertin Simone Kiefer von der Saarbrücker Werbeagentur M&R Kreativ. "Der Film ist kurz, witzig, nicht bis ins letzte Detail durchgestylt, kommt ohne Worte aus und funktioniert somit international", sagt Kiefer und spricht von einer "sensationell guten Reichweite". "Zum Vergleich: Mark Zuckerbergs (der Gründer von Facebook) Video, in dem er am Dienstag neue Konzepte vorstellte, wurde drei Millionen Mal angeschaut", so Kiefer. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung hätte zum Erfolg beigetragen, weiß die Expertin. "Abends sind mehr Leute auf Facebook unterwegs als tagsüber. Aber es gehört auch einfach viel Glück dazu. Wäre zum Zeitpunkt der Veröffentlichung etwas von internationalem Interesse passiert, hätte das Video auch untergehen können."

Aber da das nicht der Fall war, hat Michael Oswald 33 Millionen Menschen ein Lachen ins Gesicht gezaubert.

Zu sehen ist der Film unter:www.facebook.com/Stubbikiller

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