Saarburg will bis 2014 aufblühen

Saarburg/Merzig. 25 Karten, 250 Seiten Text, größtenteils schwarz-weiß, stellenweise farbig. Dies ist nicht etwa das Skript eines neuen Romans sondern das Konzept zur Landesgartenschau 2014 in Saarburg, das seit Ende des Jahres beim zuständigen Ministerium in Mainz vorliegt. Das kleine Städtchen an der Saar bewirbt sich neben Landau als Ausrichtungsort dieses Großereignisses

 Das Gelände der französischen Kaserne soll die Gartenschau beherbergen. Foto: SZ

Das Gelände der französischen Kaserne soll die Gartenschau beherbergen. Foto: SZ

Saarburg/Merzig. 25 Karten, 250 Seiten Text, größtenteils schwarz-weiß, stellenweise farbig. Dies ist nicht etwa das Skript eines neuen Romans sondern das Konzept zur Landesgartenschau 2014 in Saarburg, das seit Ende des Jahres beim zuständigen Ministerium in Mainz vorliegt. Das kleine Städtchen an der Saar bewirbt sich neben Landau als Ausrichtungsort dieses Großereignisses. Ein Garten der Nationen als Spiegel der Saar-Lor-Lux Region, ein "Parc des Chasseurs" zur Erinnerung an das abziehende Bataillon oder Blumenwiesen an einem Wasserband: All diese ambitionierten aber noch theoretischen Gedanken könnten bald auf den Flächen des derzeitigen Kasernengeländes Wirklichkeit werden.Auf einem Kernbereich von 16 Hektar im Saarburger Kammerforst könnten dann neben einem Reich an gärtnerischer Ideenvielfalt auch ein mehrsprachiges Programmkino, ein Niederseilgarten oder ein Kletterparcours Platz finden. Schon seit Wochen sind rund 30 Freiwillige unermüdlich in diversen Arbeitskreisen am planen, strukturieren und überlegen, damit es in vier Jahren heißt "Saarburg blüht auf".Kritiker behaupten jedoch, dass die Landesgartenschau 2004 im benachbarten Trier ein Argument sei, ein solches Großereignis nicht erneut im selben Landkreis zu organisieren. Ferner sei das urbane Landau, mit mehr als 43 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Pfalz, für einen solch enormen Besucheransturm besser gewappnet als das beschauliche Saarburg.Für die idyllische Kleinstadt spricht hingegen die äußerst ansprechende Lage als Wohnstandort, die internationale Verwurzelung im Dreiländereck, die Stärke im Bereich Tourismus sowie letztendlich das überzeugende Bewerbungskonzept. Die Pläne hierfür stammen aus der Feder der drei Trierer Landschaftsarchitekten Ulrich Bielefeld, Bernhard Gillich und Christoph Heckel, zusammen das Planungsbüro BGHplan, die bereits 2004 als Organisator der Landesgartenschau in Trier sowie 1999 in Magdeburg vollends überzeugten."Jede Gartenschau ist anders und stellt mit ihren spezifischen Voraussetzungen individuelle Anforderungen an die Planer", so die Experten. Das Fundament ihrer Ideen und somit die Basis der Konzeption ist ein Stadtentwicklungskonzept, mit dem man Saarburg auch langfristig eine Entwicklungs-Perspektive ermöglichen möchte.Das Trierer Büro hat für die Stadt insgesamt sieben übergeordnete Ziele entwickelt, unter anderem die Stärkung des touristischen Angebots, von der auch die Nachbarorte profitieren würden, die Etablierung Saarburgs als zukunftsfähigen und dauerhaften Gewerbestandort sowie den Aspekt des "Zusammenwachsens".Die Landesgartenschau wird hierbei als Chance gesehen, Entwicklungen anzustoßen und die Rahmenbedingungen der Stadt zu verbessern. So steht zum Beispiel die Sanierung des momentan eher unattraktiven Saarburger Bahnhofs an, in vier Jahren dann für viele Besucher Ankunftsportal; außerdem die Verschönerung des Saarufers sowie die optische Aufwertung der Verbindungsstraßen zwischen Saarburg und Beurig.Heckel, überzeugt vom Planungskonzept, beschreibt die Ideen als "für die Stadt angemessen und vernünftig und ohne große Verrenkungen umsetzbar"; das hohe Realisierungspotential also als größte Stärke.Das sich diese Umstrukturierungen nicht von selbst bezahlen, dürfte klar sein. Rund 25 Millionen Euro sind für die Finanzierung veranschlagt, davon sollen 13 Millionen vom Land beigesteuert werden.Dies mag auf den ersten Blick eine horente Summe sein, überlegt man allerdings, wie bereichernd dieses Großevent nicht nur für die Stadt selbst sondern für den ganzen Umkreis sein wird, so kann man abschließend nur hoffen, dass Saarburg in vier Jahren wirklich "aufblühen" darf. Auch der Garten der Sinne in Merzig sowie das Konzept "Garten ohne Grenzen" sollen in die Planungen der Gartenschau in Saarburg integriert werden; speziell die Verbindungen zum Saarland und Luxemburg werden in blumiger Form zum Ausdruck kommen. Am kommenden Mittwoch werden die Vertreter der Stadt Saarburg im Kurfürstlichen Palais in Mainz ihre Bewerbung feierlich präsentieren, immer in der Hoffnung sich gegen den Konkurrent Landau zu behaupten. "Jede Gartenschau ist anders und stellt mit ihren spezifischen Voraussetzungen individuelle Anforderungen."Die planenden Landschaftsarchitekten

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort