"Die Brezel ist das Beste an St. Martin"

Mettlach. In rotem Mantel, mit Helm und Schwert, steht St. Martin - dieses Mal ohne Pferd - vor der Truppe und führt die Kleinen durch die Straßen Mettlachs. Viele kleine Schäfchen, Dinosaurier und Sterne baumeln in allen erdenklichen Farben an den Laternenstangen. "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne", hallt es durch die Straßen

 Warm eingepackt, so feierten die Kleinen ein fröhliches Martinsfest. Foto: Annika Koch

Warm eingepackt, so feierten die Kleinen ein fröhliches Martinsfest. Foto: Annika Koch

Mettlach. In rotem Mantel, mit Helm und Schwert, steht St. Martin - dieses Mal ohne Pferd - vor der Truppe und führt die Kleinen durch die Straßen Mettlachs. Viele kleine Schäfchen, Dinosaurier und Sterne baumeln in allen erdenklichen Farben an den Laternenstangen. "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne", hallt es durch die Straßen.Am Kindergarten angekommen, machen alle große Augen: Die traditionelle Zuckerbrezel wird von St. Martin höchstpersönlich ausgeteilt.

Unter seinem roten Mantel blitzt immer wieder eine blaue Jeans hervor. Träger ist Heiner Thul, der Ortsvorsteher von Mettlach. Für seinen Tag als Heiliger hat er sich sogar extra frei genommen. Warum er das macht? "Ein Kinderlachen sagt mehr als alles auf der Welt."

Die Kinder des Marienau-Kindergartens wissen genau, wer St. Martin ist. "Der war geritten, hat den Mantel geteilt und den Leuten geholfen", sagt Lydia. Sammy weiß: "Der hat dem Bettler was vom Mantel abgegeben." Und die kleine Chayenne sagt sogar: "Ich möchte manchmal wie St. Martin sein."

Schon vor dem Fest bereiteten sich die französischen Kinder mit ihren Erzieherinnen der Ecole Maternelle vor: Fleißig bastelten sie Laternen, übten Martinslieder ein und lernten passende deutsche Vokabeln wie Laterne, Brezel oder Mantel.

Natürlich bekamen sie auch die Geschichte des Heiligen Martin erzählt. Doch in Mettlach angekommen, stellte Hanne Baumann, die Leiterin des Mettlacher Kindergartens, fest, dass kein einziges Kind einen Laternenstab hatte.

"Sowas wird in Frankreich gar nicht verkauft, deshalb mussten wir noch auf die Schnelle 16 Laternenstäbe in den Baumarkt kaufen gehen."

Warum es dem französischen Kindergarten so wichtig ist, St. Martin mitzuerleben, begründet Isabelle Ottinger, die Leiterin der Ecole maternelle, mit: "Ich finde es wichtig, weil wir Nachbarn sind. Unsere Kinder sollen neben der Sprache auch die Kultur und die dazugehörigen Feste Deutschlands kennenlernen. Staat und Kirche werden in Frankreich strikt getrennt, deshalb feiern wir keinen St. Martin.Wir fühlen uns hier immer willkommen. Die Freundschaft zwischen unseren Kindergärten wollen und werden wir auch in Zukunft weiterführen."

Das nächste Treffen der Kindergartenkinder ist auch schon geplant. Zu "La chandleleur", was in Deutschland als Mariä Lichtmess gefeiert wird, werden die deutschen Kinder nach Senzich fahren und lernen, wie man in Frankreich traditionell Crêpe macht.

Was das Beste an St. Martin ist, da sind sich deutsche und französische Kinder einig: "Die Brezel gefällt uns am besten, die war echt lecker!"

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