60 000 Kilometer und noch viel weiter
Mettlach. Den Mettlacher Gerd Buchmann, der heute 80 Jahre alt wird, kennt man an der Unteren Saar in drei Varianten: Als Malermeister im Firmenauto, als Wassersportler, mit dem Kanu auf dem Autodach unterwegs zum nächsten nassen Ziel, und schließlich als fast schon professioneller Wandervogel, vor allem an den Wochenenden auf dem Marsch durch Wald und Flur
Mettlach. Den Mettlacher Gerd Buchmann, der heute 80 Jahre alt wird, kennt man an der Unteren Saar in drei Varianten: Als Malermeister im Firmenauto, als Wassersportler, mit dem Kanu auf dem Autodach unterwegs zum nächsten nassen Ziel, und schließlich als fast schon professioneller Wandervogel, vor allem an den Wochenenden auf dem Marsch durch Wald und Flur. Heute, an seinem runden Geburtstag, ist der Mann immer noch fit, und auch immer noch ein begehrter Wanderführer. Gerade hat er mal wieder eine Gruppe von Naturfreunden über komplizierte Wanderwege geleitet - für die er keine Karte braucht: Er kennt die Wege, zumindest an Saar und Hunsrück, auswendig. Das Maler-Handwerk dagegen hat Buchmann längst aufgegeben, und, mit großem Bedauern, vor einem Jahr auch den Wassersport: So ein Einer-Kanu, wie er es liebte, hat beim Ein- und Aussteigen seine Tücken. Da liegt man, wenn die Gelenke nicht mehr so ganz flott sind, schnell mal im Wasser. Und deshalb hat Buchmann schweren Herzens seinem Lieblingssport "ade" gesagt - nicht einfach, wenn man im Leben so an die 60 000 Kilometer gepaddelt hat, im In- und Ausland auf dem Wasser war, viele Preise gewonnen hat - zum Beispiel 1954, zusammen mit Therese Zenz, bei der Weltmeisterschaft in Macon. Aber es blieb ihm ja noch das Wandern, seit 1950 sein "zweiter Lieblingssport". Auch da gibt´s Urkunden und Auszeichnungen in Hülle und Fülle. Pro Jahr hat er mindestens 50 Wanderungen unternommen, jede zwischen 14 und mehr als 20 Kilometer lang, im Saarland und anderswo. "Aber der schönste Wanderweg von allen, die ich kenne, ist der Saar-Hunsrück-Steig" sagt er. Buchmann stammt aus einer alten Mettlacher Familie und hatte von früh auf enge Bindung an Heimat und Natur. Als Junge hat er schon am "Mettlacher Jugendlichen-Waldlauf" teilgenommen - "den hab ich auch immer gewonnen". Dazu kam dann bald der Wassersport. Übrigens: Seine ersten Boote waren nicht fertig gekaufte, schicke Kajaks, sondern selbstgebaute Faltboote. Glück für ihn, dass auch seine Frau Maria das Paddeln und das Wandern liebte und, bis zu ihrem Tod vor 18 Jahren, alle Touren mit ihm machte. Auch die vier Kinder waren mit unterwegs. Sohn Ralph - er hat das Malergeschäft übernommen - ist sogar heute Extremwassersportler. Und jetzt? Er ist weiter tätig als Wanderführer beim Eifel-Verein Trier. Liest Zeitung. Löst Kreuzworträtsel. Freut sich an seinem goldenen Meisterbrief und an seinen Erinnerungen. Die zahllosen Urkunden und Medaillen im Wohnzimmer helfen dabei. tb