Kirmesaktion hilft krankem Mädchen

Scheiden · Leni sitzt im Rollstuhl. Ihr Haus in Losheim behindertengerecht umbauen zu lassen, ist für Lenis Familie eine große Herausforderung. Mit seiner Spende will das Losheimer Kirmeskomitee zum Umbau einen Beitrag leisten.

 Mitglieder des Kirmeskomitees und Familie Gaszka bei der Spendenübergabe. Insgesamt kamen 1200 Euro, auch durch eine Fotoaktion mit dem Kirmesklees, zusammen. Foto: Kirmeskomitee Scheiden

Mitglieder des Kirmeskomitees und Familie Gaszka bei der Spendenübergabe. Insgesamt kamen 1200 Euro, auch durch eine Fotoaktion mit dem Kirmesklees, zusammen. Foto: Kirmeskomitee Scheiden

Foto: Kirmeskomitee Scheiden

Mit "Tach Klees" und einem obligatorischen Handschlag begrüßt man in Scheiden traditionell den "Kirmesklees" während der Kirmestage in dem Hochwaldort, wenn man ihm begegnet. Auch in diesem Jahr hatten sich wieder Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Ort zu einem Komitee zusammengeschlossen, das die Traditionsveranstaltung organisierte. Die Vorbereitungen liefen bereits Wochen vorher auf Hochtouren: Der "Kirmesklees" (eine lebensgroße Strohpuppe) musste gebaut, die Hüte gebastelt und der alte Kanonenwagen auf Vordermann gebracht werden. Durch zwei laute Salutschüsse wurde Ende September die Kirmes mit dem "Klees" eröffnet.

In diesem Jahr hatte sich Ortsvorsteher Hans Hamel etwas Besonderes einfallen lassen. Da es in den letzten Jahren immer schwerer wurde, Schausteller für die Kirmes in dem kleinen beschaulichen Scheiden zu gewinnen, organisierte der Ortsvorsteher eine große Springburg mit Rutsche, die mitten auf dem Dorfplatz aufgestellt wurde. Dort konnten die Kinder nach Herzenslust und ganz umsonst die vier Tage lang bei strahlendem Sonnenschein toben.

Mittlerweile ist es zu einem schönen Brauch geworden, dass die Jugendlichen während der Kirmestage bei den Besuchern Geld sammeln und für einen guten Zweck spenden. Um dabei möglichst viel einzusammeln, lassen sie sich immer wieder was Kreatives einfallen. So konnte man sich auch in diesem Jahr mit dem "Kirmesklees" von einer Sofortbildkamera ablichten lassen und das Erinnerungsfoto gegen eine Spende erwerben. Dabei und dank des unermüdlichen Einsatzes der Komitee-Mitglieder kam eine neue Rekordsumme von 1200 Euro zusammen. "Vielleicht trug das neue Konzept auch dazu bei, dass manche Eltern ein paar Euro mehr übrig hatten, die sie für ein Karussell einsparten", mutmaßte mit einem Zwinkern Lena Jakobs, Mitglied des Kirmeskomitees. Über eine gemeinsame Bekannte hörten die Jugendlichen vom Schicksal der kleinen Leni Gaszka aus Losheim. Leni sitzt im Rollstuhl, und ihren Eltern haben sich ein Haus gekauft, das nun für Leni behindertengerecht umgebaut werden muss, was immense Kosten für die junge Familie bedeutet. "Da war es klar, dass wir helfen wollen", betonte Joshua Müller, in diesem Jahr Vorsitzender des Kirmeskomitees. "Uns ist es sehr wichtig, dass wir wissen, wofür das Geld verwendet wird und dass auch das ganze Geld ankommt", führte Müller weiter aus. "Und wir möchten bei dieser Gelegenheit allen Spendern nochmals vielen lieben Dank sagen."

Vor wenigen Tagen fand nun bei einer kleinen Feierstunde in den Scheidener Stuben die Übergabe der 1200 Euro Spendengeld an die Familie Gaszka statt. Die Eltern waren mit Leni und ihrer Schwester gekommen und bedanken sich ganz herzlich beim Kirmeskomitee. Anschließend wurde noch ein Erinnerungsfoto mit dem Kirmeskomitee und der Familie Gaszka auf dem Dorfplatz gemacht. Das strahlende Lächeln der kleinen Leni war für jedes Komitee-Mitglied nach einmütiger Aussage der verdiente Lohn für die "harte, schlaflose" Zeit während der Kirmes und Ansporn, im nächsten Jahr die Rekordsumme noch zu toppen.

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