Berufsforum informiert Abiturienten über das Danach

Wadern. Noch ist Barbara Zimmermann eine Schülerin. Doch ihre Schullaufbahn nähert sich unaufhaltsam ihrem Ende. In wenigen Wochen stehen für die 19-Jährige die Abiturprüfungen an, in einigen Monaten wird sie das Hochwaldgymnasium (HWG) Wadern für immer verlassen. 13 Schuljahre sind dann passé, vorbei

 Lehrer Michael Becker hat die Veranstaltung ins Leben gerufen.

Lehrer Michael Becker hat die Veranstaltung ins Leben gerufen.

 Schülerin Barbara Zimmermann weiß noch nicht, wohin die Reise gehen soll. Fotos: Klaus Brutscher

Schülerin Barbara Zimmermann weiß noch nicht, wohin die Reise gehen soll. Fotos: Klaus Brutscher

Wadern. Noch ist Barbara Zimmermann eine Schülerin. Doch ihre Schullaufbahn nähert sich unaufhaltsam ihrem Ende. In wenigen Wochen stehen für die 19-Jährige die Abiturprüfungen an, in einigen Monaten wird sie das Hochwaldgymnasium (HWG) Wadern für immer verlassen. 13 Schuljahre sind dann passé, vorbei. Für Barbara Zimmermann stellt sich die Frage nach ihrem beruflichen Werdegang jedoch nicht erst im Sommer oder Herbst. Bis dahin will sie sich darüber klar sein, wohin die berufliche Reise geht. Zusammen mit 240 Schülern der Klassenstufen 10 bis 13 bevölkert Barbara Zimmermann an diesem Freitagabend die Aula des HWG. Zum fünften Mal bereits bietet das Waderner Gymnasium seinen Schülern an, sich frühzeitig mit der Gestaltung des eigenen Ausbildungsweges zu beschäftigen. Das Besondere: Die Informationen über viele unterschiedliche Berufsfelder liefern ehemalige HWG-Schüler, die heute in diesen Berufen arbeiten oder darin ausgebildet werden. Michael Becker, Lehrer für Deutsch und Erdkunde am HWG, hatte vor sechs Jahren die Idee, eine Berufsberatung mit Ehemaligen anzubieten. Der 56-jährige Pädagoge weiß, dass "die Schule auch auf das Leben danach vorbereiten muss". Ein Berufsforum, bei dem junge Absolventen oder Studierende über ihren Beruf informieren, ist nah am Schüler und wirkt authentisch, weiß Becker um die positive Wirkung seiner Veranstaltung. 30 ehemalige Schüler sind in diesem Jahr Michael Beckers Einladung gefolgt und informieren über insgesamt 25 Berufs- und Studienfelder. Dass die Ehemaligen aus allen Teilen der Republik und sogar aus dem benachbarten Ausland nach Wadern gekommen waren, zeigt ihre enge Verbundenheit mit dem HWG, stellt Becker fest. Bei der Auswahl der Berufe hat der Pädagoge auf regionales Kolorit geachtet und Berufsfelder ausgewählt, die auch im Saarland Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Technische Berufe bilden einen Schwerpunkt. Für ein solches Ingenieursstudium interessiert sich auch Barbara Zimmermann. Nach der halbstündigen Eröffnungszeremonie in der Aula sitzt sie jetzt mit zehn anderen Interessenten in einem Klassenraum und lauscht den Ausführungen von zwei ehemaligen Schülern zum Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs. Seit einigen Semestern haben Melanie Biwer und Martin Speicher diesen Studiengang am Campus Birkenfeld der FH Trier belegt. Die beiden rühren die Werbetrommel für ihren Studiengang, der neben einem breiten thematischen Spektrum auch sehr gute Berufsaussichten bietet. Doch wirklich weitergeholfen haben sie Barbara nicht. Der Abiturientin fällt es schwer, sich zu entscheiden. Ein Medizinstudium reizt sie nämlich auch. Schließlich ist ihr Vater Dr. Bruno Zimmermann ärztlicher Leiter des Wadriller Therapiezentrums Martinsmühle. Die Entscheidung über den eigenen beruflichen Werdegang ist bei Barbara Zimmermann, wie bei den meisten anderen auch, also noch offen. Michael Becker ergänzt, dass die meisten Schüler zu Beginn der Oberstufe nicht wissen, was sie einmal beruflich machen wollen. Umso wichtiger sei es, dass das Gymnasium an dieser Stelle die Schüler fördere und unterstütze. Beckers Fazit: Wer seine Berufswahl ernst nimmt, seine Neigungen und Begabungen erkennen kann, der wird letztendlich erfolgreich sein.

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