Manchmal gibt es Hindernisse

Völklingen/Großrosseln. Die RAG Montan Immobilien (RAG MI) GmbH kümmert sich darum, dass frühere Bergbau-Liegenschaften neu genutzt werden. Mit 2350 Hektar Fläche in ihrem Besitz ist sie immer noch der größte Grundstückseigentümer in der Region. Es waren mal gut 3500 Hektar, als die Vermarktung und Entwicklung begann

 Die ehemalige Kohlelager-Fläche am einstigen Bergwerk Velsen - ein Teil davon soll bald für Photovoltaik genutzt werden. Die Pläne dafür sind bereits fertig. Foto: Becker & Bredel

Die ehemalige Kohlelager-Fläche am einstigen Bergwerk Velsen - ein Teil davon soll bald für Photovoltaik genutzt werden. Die Pläne dafür sind bereits fertig. Foto: Becker & Bredel

Völklingen/Großrosseln. Die RAG Montan Immobilien (RAG MI) GmbH kümmert sich darum, dass frühere Bergbau-Liegenschaften neu genutzt werden. Mit 2350 Hektar Fläche in ihrem Besitz ist sie immer noch der größte Grundstückseigentümer in der Region. Es waren mal gut 3500 Hektar, als die Vermarktung und Entwicklung begann. Rudolf Krumm, Repräsentant der RAG MI an der Saar, und RAG-Pressesprecher Karlheinz Pohmer schilderten bei einem Gespräch in der SZ-Redaktion Völklingen den Zwischenstand und das Erreichte.Auf dem früheren Kokereigelände bei Fürsenhausen steht bereits die Meeresfischzuchtanlage. Nebenan, auf dem Gelände der früheren Saarland-Raffinierie, ist der erste, rund 18 Hektar große Abschnitt des neuen Gewerbeparks Ost erschlossen. Die Stadt hofft auf eine Erweiterung, doch im zweiten Abschntt ruhen noch Altlasten im Boden. Krumm hofft, das dieser Bereich, rund 20 Hektar groß, dann im Jahr 2015 freigegeben werden kann.

Das Projekt Energiepark Luisenthal liegt derzeit wegen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen auf Eis. Geplant ist, hier Photovoltaik an der Flanke der Bergehalde mit einem Pumpspeicherkraftwerk zu verbinden. Ein Speichersee käme ins Tal, der andere auf die Halde. Doch Photovoltaik deckt bereits im Tagesverlauf die bundesdeutsche Verbrauchsspitze ab. Und nur für die Stabilisierung des Netzes gibt's derzeit keine Einspeisevergütung, so dass "die Investitionsentscheidung auf wackeligen Füßen steht" (Krumm). Windräder oben auf der Halde kommen nicht mehr in Betracht: Gutachter stellten zu geringe Windgeschwindigkeiten im Saartal fest.

Doch drei neue Photovoltaik-Anlagen wollen die RAG und Partner ganz schnell ans Laufen bringen. Noch im ersten Quartal soll eine Anlage am früheren Kohlelagerplatz in Velsen ans Netz gehen. Zusammen mit den Völklinger Stadtwerken will die RAG das so genannte Nordband am Rande der Fischzuchtanlage in Fürstenhausen mit Photovoltaik bestücken. Noch im ersten Halbjahr soll auch das Umlagerungsbauwerk auf dem früheren Kokereigelände, in dem Altlasten untergebracht wurden, Standort für die Gewinnnung von Sonnenenergie werden.

Doch es gibt auch Dinge, wo die RAG MI weiter Geduld zeigen muss - siehe Projekt Neue Ortsmitte in Fürstenhausen (die SZ berichtete bereits). Und Projekte wie das Zentrum für erneuerbare Energien auf der früheren Tagesanlage Warndt bei Karlsbrunn mit ihren rund 70 Hektar Fläche sind ins Stocken geraten. Investor Albert Winzent war hier hoffnungsvoll angetreten, aber dann bewirkten eine Bürgerinitiative und örtliche Interessenvertreter eine komplette Umplanung. Saarforst hat sich mittlerweile komplett zurückgezogen. "Das einzige, das einigermaßen läuft, ist das Kraftwerk, und die Solaranlage liefert Strom", berichtet Krumm.

 Rudolf Krumm (links), Saar-Chef der RAG Montan Immobilien, und RAG-Sprecher Karlheinz Pohmer beim Gespräch in der Völklinger SZ-Redaktion. Foto: Becker & Bredel

Rudolf Krumm (links), Saar-Chef der RAG Montan Immobilien, und RAG-Sprecher Karlheinz Pohmer beim Gespräch in der Völklinger SZ-Redaktion. Foto: Becker & Bredel

Herausforderungen in der Nachbergbau-Zeit im Warndt gibt es noch viele: von der ehemaligen Grube, dem Erlebnisbergwerk und dem Schwelwerk bei Velsen bis hin zur touristischen Erschließung der Absinkweiker St. Charles. Die RAG MI arbeitet dran. < Weiterer Bericht folgt.

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