Nach Entscheidung in Berlin Saarland stoppt sofort alle Impfungen mit Astrazeneca

Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat. Die saarländische Gesundheitsministerin will von der Bundesregierung jetzt wissen, wie es weitergeht.

Corona: Saarland stoppt alle Impfungen mit Astrazeneca
Foto: dpa/Nicolas Armer

Das Saarland hat am Montagnachmittag um 15.40 Uhr alle Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca gestoppt. Das teilte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) der SZ mit.

Kurz vor Beginn einer Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern forderte Bachmann Klarheit, was nun mit Menschen ist, die bereits die erste Impfung mit Astrazeneca erhalten haben. „Die Bürger werden uns das fragen“, sagte Bachmann. Im Saarland haben Bachmann bereits 27.000 Menschen eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten.

Zuvor hatte der Bund bekanntgegeben, dass Deutschland die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorerst aussetzt. Vorausgegangen waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Montag in Berlin mit. Es handele sich um einen vorsorglichen Schritt, dem eine entsprechende Empfehlung des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vorangegangen sei, sagte ein Sprecher.

„Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa, hält das PEI weitere Untersuchungen für notwendig“, so der Sprecher. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollte sich noch am Nachmittag äußern.

Zuvor hatten auch die Niederlande Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca für zwei Wochen ausgesetzt. Dies geschehe auf der Grundlage „neuer Informationen“, hatte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am späten Sonntagabend mitgeteilt. Dabei bezog er sich auf sechs Fälle möglicher Nebenwirkungen in Dänemark und Norwegen an diesem Wochenende. Nach „Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen“, sagte der Minister. „Daher ist es klug, nun auf die Pausetaste zu drücken.“

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