Land sucht schon Personal für den Bau des Tunnels

Saarbrücken. Das Land stehe zum "Memorandum of Understanding", das die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land beim Großprojekt "Stadtmitte am Fluss" regelt. Das hatte das Saar-Wirtschaftsministerium diese Woche auf SZ-Anfrage mitgeteilt. Das war mehr als nur ein Lippenbekenntnis

Saarbrücken. Das Land stehe zum "Memorandum of Understanding", das die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land beim Großprojekt "Stadtmitte am Fluss" regelt. Das hatte das Saar-Wirtschaftsministerium diese Woche auf SZ-Anfrage mitgeteilt. Das war mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Während die FDP versucht, den Bau des Stadtmitte-Tunnels in den Koalitionsgesprächen mit CDU und Grünen zu verhindern, hat das Ministerium Nägel mit Köpfen gemacht: Am 2. Oktober hat es drei Stellen für die Umsetzung des Projekts ausgeschrieben. Das Ministerium sucht laut Stellenausschreibung zwei Diplom-Ingenieure und einen Diplom-Geologen für das "Stadtmitte am Fluss"-Projektmanagement. Die Bewerbungsfrist endete am Freitag. Um so unverständlicher ist für den "Stadtmitte am Fluss"-Förderkreis die Art der Diskussion, die die FDP angezettelt hat. Der Sprecher des Kreises, Hans-Jürgen Koebnick, hat am Donnerstag Ministerpräsident Peter Müller und Grünen-Chef Hubert Ulrich in Briefen aufgefordert, Kurs zu halten. Gerade die CDU habe für das Projekt "direkt und indirekt entscheidende Weichen gestellt", schreibt der ehemalige Saarbrücker Oberbürgermeister. Koebnick: "Auf CDU-Vorschlag wurde mit Frau Dr. Wandel-Hoefer eine kompetente Planerin an die Spitze des Saarbrücker Baudezernats gewählt. Sie hat in knapp zwei Jahren die planerischen Grundlagen für dieses komplexe Projekt zum Stadtumbau Saarbrückens geschaffen und den Beweis erbracht, dass es realisierbar ist. Es gibt dazu planerisch keine Alternative. Seine wirtschaftliche Bedeutung ist gutachterlich bestätigt." Und: "Mit einer nur teilweisen Verwirklichung des Projektes - also zum Beispiel ohne den Tunnel zwischen der Bismarck- und der Luisenbrücke - sind seine ökologischen, verkehrlichen und wirtschaftlichen Vorteile nicht zu erreichen. Der Aufwand wäre nicht zu rechtfertigen. Der Großprojekt-Antrag in Brüssel und die Förderzusagen aus Berlin wären obsolet. Die Finanzierung bliebe im Wesentlichen am Land und der Stadt hängen", warnt Koebnick und wirbt um einen "festen Platz im Regierungsprogramm" für das Projekt.

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