Kriminalität im Köllertal gesunken

Heusweiler

 Bürgernahe Polizei: Gerhard Schmitt, Leiter der Polizeiinspeiktion in Heusweiler (links), Kriminaldienst-Leiter Jürgen Weyland und Manuela Elberskirchen. Foto: Andreas Engel

Bürgernahe Polizei: Gerhard Schmitt, Leiter der Polizeiinspeiktion in Heusweiler (links), Kriminaldienst-Leiter Jürgen Weyland und Manuela Elberskirchen. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Kann man im Köllertal als "Normalbürger" unbesorgt nachts durch die Straßen gehen, ohne Angst vor Überfällen haben zu müsen? Gerhard Schmitt, der Leiter der Polizeiinspektion Köllertal, und Kriminaldienstleiter Jürgen Weyland antworten spontan mit einem uneingeschränkten "Ja": die Raub- und Gewaltkriminalität auf offener Straße sei erstens ein Ausnahme-Phänomen und ereigne sich zweitens überwiegend in jugendlichen und/oder alkoholisierten Milieus und Gruppen. Beunruhigend sei hier allerdings die Bereitschaft einzelner Täter zu Brutalitäten.

Insgesamt erfasste die Polizei im Köllertal im vergangenen Jahr 2109 Fälle (minus 1,9 Prozent). Die Zahl der Raubüberfälle stieg um sechs auf 16; zwölf davon wurden, nicht zuletzt aufgrund engagierter Ermittlungsarbeit, rasch aufgeklärt. Um 15 auf 60 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche, die Zahl der Einbrüche in Lokale sank dagegen um 29 auf 22. Zuwächse gab es bei Rollerdiebstählen (plus 12 auf 31), Autoaufbrüchen wegen Navigationsgeräten und Airbags (plus 26 auf 143) und Ladendiebstähle (plus 30 auf 105).

Zurückgedrängt wurde die Jugendkriminalität. In 230 Fällen (minus 24) wurde gegen Jugendliche und Heranwachsende ermittelt; mehr Arbeit als im Jahr 2006 machten dagegen die 14- bis 16-Jährigen (plus 12 auf 60 Fälle).

Bei der Einzelbetrachtung der drei Köllertal-Kommunen fällt die enorme Reduzierung der Straftaten in Heusweiler um 15,6 Prozent auf 720 auf. Es ist mit - statistisch hochgrechnet - 36 Taten je 1000 Einwohner nun die "sicherste" Kommune im Köllertal. In Püttlingen stieg die Kriminalität um 6,5 Prozent. Kurioserweise war im Bezirk Köllerbach mit einem Minus von 66 Fällen (27,7 Prozent) der stärkste Rückgang im Köllertal zu verzeichnen, im Stadtteil Püttlingen wurde mit einem Plus von 144 auf 615 Fälle der stärkste Anstieg (plus 22,9 Prozent) verzeichnet. Wie zu erfahren war, haben Burschen ihre Freizeitaktivitäten verlagert und begehen nun auch ihre Rohheitsdelikte (im gesamten Köllertal 321) im Nachbarort. In Riegelsberg gab es ein Plus von 8,1 Prozent auf 602 Fälle. Hier ist nach Angaben der Polizei zu berücksichtigen, dass die Kriminalität mit der Öffnung der neuen Märkte auf dem Walter-Wagner-Platz (Ladendiebstähle) und dem Bau der Saarbahn-Trasse (Metall-Diebstähle) einherging.

Schmitt und Weyland lobten die Arbeit ihrer Mitarbeiter und zeigten sich erfreut über das nach wie vor hohe Vertrauen, das die Bevölkerung mit vielerlei Ersuchen zeige. Die Inspektion Köllertal, so Schmitt, sei und bleibe eine "typische bürgerorientierte Dienststelle mit guter Resonanz". Von den 50 Mitarbeitern der PI Köllertal sind neun Frauen. Das ist die höchste Frauenquote in der saarländischen Polizei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort