Das Köllertal wird immer sicherer

Köllertal. Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten ist im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr im Köllertal deutlich zurückgegangen, nämlich um 12,6 Prozent. Es wurden insgesamt 2005 Taten aktenkundig, und zwar in Heusweiler 713, in Püttlingen 685 und in Riegelsberg 607

 Besonders schwere Straftaten 2010 im Köllertal waren vier Überfälle auf Bankfilialen, Postagenturen und ein Geschäft. Doch bei beiden Tätern schnappten die Handschellen inzwischen zu. Foto: dpa

Besonders schwere Straftaten 2010 im Köllertal waren vier Überfälle auf Bankfilialen, Postagenturen und ein Geschäft. Doch bei beiden Tätern schnappten die Handschellen inzwischen zu. Foto: dpa

Köllertal. Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten ist im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr im Köllertal deutlich zurückgegangen, nämlich um 12,6 Prozent. Es wurden insgesamt 2005 Taten aktenkundig, und zwar in Heusweiler 713, in Püttlingen 685 und in Riegelsberg 607. Die Entwicklung in der Region fiel damit noch wesentlich erfreulicher aus als im saarländischen Landesschnitt, wo ein Rückgang um 3,6 Prozent verzeichnet wurde.Auch bei der Betrachtung der letzten fünf Jahre verfestigt sich die gute Tendenz im Köllertal: Die Anzahl der Straftaten war 2010 fast zehn Prozent geringer als der Durchschnittswert von 2006 bis 2010. Die Wahrscheinlichkeit, im Köllertal Opfer einer Straftat zu werden, ist also noch geringer geworden. Ein Blick auf die Tabelle der so genannten Häufigkeitszahl zeigt, dass Püttlingen, Heusweiler und Riegelsberg unter den Saar-Kommunen auf den hinteren, also eher "sicheren" Tabellenplätzen rangieren. Die Häufigkeitszahl setzt Kriminalfälle und Bevölkerungszahl in Beziehung.

Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik zeigten sich die Führungskräfte der Polizeiinspektion (PI) Köllertal mit der Entwicklung "sehr zufrieden". PI-Leiter Gerhard Schmitt und Kriminaldienstleiter (KD) Jürgen Weyland versicherten, dass es im gesamten Köllertal keinen Ort und keinen Flecken gebe, an dem man sich von vornherein vor Kriminalität fürchten müsse oder den man gar zu bestimmten Zeiten besser meide. Hier hat sich nach Schilderung der Polizei bewährt, dass Örtlichkeiten, an denen es gehäuft zu Straftaten oder Beschwerden kommt, besonders häufig von Uniformierten aufgesucht werden; potenzielle Störenfriede werden durch "Gefährderansprache" darauf aufmerksam gemacht, dass sie unter Beobachtung stehen.

Besonders gravierende Straftaten im Jahr 2010 waren vier bewaffnete Überfälle auf Bank, Post und ein Geschäft. Die beiden Täter sitzen allerdings inzwischen im Gefängnis. Überhaupt waren Raubdelikte (Anstieg von 14 auf 20 Fälle) sowie Wohnungseinbrüche (91 statt 65 Fälle - ein Plus von 40 Prozent!) die beiden einzigen Deliktbereiche mit Zuwachsraten. Wobei Schmitt und Weyland allerdings einschränkten, dass bei den Einbrüchen auch die gescheiterten Einbruchsversuche mitgezählt werden.

Markant steigen allerdings die aus Tätersicht erfolgreichen Einbrüche in Rohbauten an: In 23 Fällen (Vorjahr: neun Fälle) wurden unter anderem Kabel aus den Wänden gerissen und so hohe Schäden verursacht, weil es die Diebe auf das Metall abgesehen hatten.

Deutlich zweistellig zurück gingen dagegen Ladendiebstahl sowie Taschen- und Trickdiebstahl. Gleiches gilt für mutwillige Sachbeschädigungen an Autos, auf Wegen und Plätzen sowie durch Farbschmieragen an Wänden. Rohheitsdelikte sanken einstellig auf 285 Taten (davon 167 Körperverletzungen und 59 Fälle häuslicher Gewalt). Durch die Ankunft der Saarbahn ist Riegelsberg mit etwas mehr Kriminalität belastet, die allerdings nicht direkt die Bevölkerung betrifft: Auf der Riegelsberger Rathauswache zeigten die Kontrolleure im vorigen Jahr 40 notorische Schwarzfahrer an.

Auf einen Blick

Jugendkriminalität ist im Köllertal rückläufig: Straftaten von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden wurden im vergangenen Jahr 212 bekannt (minus 10,2 Prozent zum Vorjahr). 2008 waren es 247 Taten, 2009 waren es 236 Fälle. Diese Entwicklung zum Guten entspricht dem landesweiten Trend. Die 212 Fälle des Vorjahres verteilen sich so: 30 mal waren die Täter Kinder (bis 14 Jahre), 89 mal Jugendliche (bis 18 Jahre) und 93 mal Heranwachsende (bis 21 Jahre). wp

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