Zahl der Gewaltdelikte steigt

Die Zahl der von der Polizei registrierten Straftaten ist im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Das zeigt ein der SZ vorliegender Kurzbericht des Landespolizeipräsidiums zu „Stand und Entwicklung der Kriminalität“. SZ-Redakteur Michael Jungmann fasst die wichtigsten Daten zusammen.

 Polizisten kontrollieren in Saarbrücken-Burbach im März ein Auto. Im vorigen Jahr wurden landesweit 189 Autos gestohlen. Foto: B&B

Polizisten kontrollieren in Saarbrücken-Burbach im März ein Auto. Im vorigen Jahr wurden landesweit 189 Autos gestohlen. Foto: B&B

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{mzirkv} Zahl der Straftaten: Landesweit registrierte die Polizei im vorigen Jahr exakt 72 872 Delikte. Dies sind 3604 Fälle oder 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. 2011 waren mit 69 268 Straftaten erstmals seit zehn Jahren wieder weniger als 70 000 Delikte gezählt worden. Mit dem Anstieg der Straftaten erhöht sich zwangsläufig auch das Risiko, im Saarland Opfer einer Straftat zu werden.

{mzirkv} Opfer: Die sogenannte Häufigkeitszahl - also die Zahl der Delikte pro 100 000 Einwohner - liegt bei 7191 (2011: 6807). Gleichzeitig zählte die Polizei mit 13 693 Personen wieder mehr Kriminalitätsopfer - 417 (3,1 Prozent) mehr als 2011. Hier werden allerdings nur die Opfer von Tötungs- und Rohheitsdelikten, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, gegen die persönliche Freiheit sowie Fälle von Körperverletzung im Amt erfasst.

{mzirkv} Aufklärungsquote: Sie ist weiter rückläufig. Mit 53,5 Prozent - nach 54,3 Prozent im Vorjahr - liegt sie auf dem Niveau von 2008. Hier macht sich der deutliche Anstieg der Straftaten bemerkbar, denn tatsächlich hat die Polizei mit 38 970 Delikten 1342 Fälle (plus 3,6 Prozent) mehr aufgeklärt als 2011. Dennoch sank die Quote um 0,8 Prozent.

{mzirkv} Tatverdächtige: Einen Anstieg melden die Fahnder bei den ermittelten Tatverdächtigen: Insgesamt wurden 28 012 Personen erfasst. Das sind 737 mehr als 2011. Ermittelt wurden insgesamt 6636 Ausländer ("nichtdeutsche Tatverdächtige"), die 8037 Straftaten begangen haben sollen.

{mzirkv} Gewaltdelikte: Einen deutlichen Anstieg um 144 Fälle oder 34,7 Prozent auf 559 Delikte weist die Statistik für Raub und räuberische Erpressung auf. Während die Straftaten gegen das Leben mit 28 Fällen (2011: 31) rückläufig sind, stieg die Zahl der Körperverletzungsdelikte um 301 Fälle (4,1 Prozent) auf 7633 an. Bei der Gewaltkriminalität wird ein Anstieg um 4,1 Prozent (106 Fälle) auf 2700 Taten registriert. Mehr als ein Drittel aller Straftaten fällt mit 27 580 Fällen (plus 1982 Fälle oder 7,7 Prozent) unter die Rubrik Diebstähle. Insbesondere bei Wohnungseinbrüchen wurde eine außergewöhnliche Steigerung um 22 Prozent (366 Fälle) auf 2031 Delikte notiert. Darauf hatte die Polizei zuletzt mit landesweiten Fahndungsaktionen reagiert. Derweil wurden weniger Ladendiebstähle (4802 Fälle), Diebstähle von Autos (189 Fälle) und Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (2586 Fälle) gezählt.

{mzirkv} Schaden: Den Gesamtschaden, der 2012 durch Straftaten in den Deliktfeldern Betrug, Diebstahl, Raub, Veruntreuung, Unterschlagung und durch Wirtschaftskriminalität verursacht wurde, beziffert die Polizei auf 212,6 Millionen Euro. Das sind 86,9 Millionen Euro (69 Prozent) mehr als 2011.

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