Karibisches Hoch bei den River Bandits

Saarbrücken. Nach den ersten drei Spieltagen sah es für die Baseballer der Saarbrücker River Bandits nach einer miserablen Saison aus - drei Niederlagen, null Punkte, letzter Tabellenplatz. Doch dann schloss sich dem Verbandsligisten ein neuer Spieler an, und prompt gewann er die folgenden vier Partien. Mit Emmanuel Ortiz Gonzalez kehrte der Erfolg zurück an die Saar

 Der Puerto Ricaner Emmanuel Ortiz Gonzalez (links) hat den Saarbrücker River Bandits zu neuer Stärke verholfen. Foto: SZ/Verein

Der Puerto Ricaner Emmanuel Ortiz Gonzalez (links) hat den Saarbrücker River Bandits zu neuer Stärke verholfen. Foto: SZ/Verein

Saarbrücken. Nach den ersten drei Spieltagen sah es für die Baseballer der Saarbrücker River Bandits nach einer miserablen Saison aus - drei Niederlagen, null Punkte, letzter Tabellenplatz. Doch dann schloss sich dem Verbandsligisten ein neuer Spieler an, und prompt gewann er die folgenden vier Partien. Mit Emmanuel Ortiz Gonzalez kehrte der Erfolg zurück an die Saar. Der erste Vorsitzende der River Bandits, Stefan Frantz, ist begeistert von dem 24-Jährigen: "Vom Niveau her könnte er in der Bundesliga spielen. Aber er ist nicht nur ein guter Spieler, sondern auch charakterlich eine echte Bereicherung." Der sympathische Puerto Ricaner, der auf der Ramsteiner Air Base für die US-Army arbeitet, freut sich hingegen sehr, endlich einen Verein gefunden zu haben: "Seit ich im April letzten Jahres nach Deutschland gekommen bin, habe ich kein Baseball mehr gespielt. Ich bin sehr dankbar, hier wieder meinem Sport nachgehen zu können."Bereits mit vier Jahren brachte ihm sein Vater Puerto Ricos Nationalsport bei. "In unserer Familie ist jeder baseball-verrückt. Von daher hatte ich eigentlich auch keine Wahl", sagt Ortiz schmunzelnd. In seiner Heimatstadt Barranquitas spielte er dann bei den Rockies Helechal, einer Art Straßenmannschaft. Ein Vereinssystem, wie wir es in Deutschland kennen, gibt es auf der Karibik-Insel nicht. Vielmehr wird der Sport auf der Straße oder ähnlich wie in den USA in den Schulteams betrieben. Ab seinem 15. Lebensjahr lief Ortiz für seine High School, später für die Universität von Puerto Rico auf, bevor er sich entschloss, der Armee beizutreten.Als er 2009 nach Deutschland kam, widmete er sich zunächst einem anderen Sport: Fußball. "Ich bin ein großer Fan des 1. FC Kaiserslautern und war auch schon ein paar Mal im Stadion", erzählt Ortiz, der auch in der Barbarossa-Stadt wohnt. Überhaupt ist er ein wahrer Sport-Fanatiker: "In meiner Freizeit spiele ich Basketball, schwimme und tanze gerne. Eigentlich mag ich alle Sportarten - bis auf Tennis und Golf", sagt der gläubige Katholik. Doch seine echte Leidenschaft bleibt Baseball - und der kann er nun endlich wieder nachgehen. "Ich habe eine Anzeige der River Bandits gelesen und sofort angerufen. Alles andere ging dann ganz schnell", klärt Ortiz über den ersten Kontakt mit den Saarbrückern auf.An diesem Sonntag geht es ab 14 Uhr auf dem heimischen Sportplatz im Knappenroth gegen den Tabellenführer St. Ingbert Devils. "Wir haben das Hinspiel vor ein paar Wochen mit 24:8 gewonnen. Alle sind heiß auf die Partie. Und wenn jeder fit ist, gewinnen wir", blickt Ortiz optimistisch auf das Topspiel.Ein Sieg ist auch notwendig, denn die River Bandits wollen in die Playoffs einziehen. Dazu müssen sie unter die ersten zwei der Tabelle kommen - momentan sind sie Vierter. "Mit der Mannschaft haben wir das Zeug dazu, noch alle Spiele zu gewinnen. Das würde wohl reichen", gibt der Neuzugang den einzuschlagenden Weg an - und auf dem sind keine Pleiten vorgesehen. hej

HintergrundDie Saarbrücker River Bandits trainieren dienstags und donnerstags ab 18.30 Uhr, die Jugend donnerstags ab 17 Uhr auf dem "Unteren Sportplatz" des Sportgeländes Knappenroth. Weitere Informationen bei Stefan Frantz, Telefon (0 68 05) 30 32 oder im Internet unter www.riverbandits.de hej

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