"JU will Motor und Gewissen sein"

Homburg. Die Politik hat ihn früh gepackt - ein Ende ist nicht abzusehen: Seit dem 19. Juni ist Markus Uhl (Foto: SZ) neuer Landesvorsitzender der Jungen Union (JU), der Nachwuchsorganisation der CDU. Er holte 87 Prozent. Der 30-jährige Erbacher ist seit 1996 JU-Mitglied, zwei Jahre später ging er auch in die CDU

Homburg. Die Politik hat ihn früh gepackt - ein Ende ist nicht abzusehen: Seit dem 19. Juni ist Markus Uhl (Foto: SZ) neuer Landesvorsitzender der Jungen Union (JU), der Nachwuchsorganisation der CDU. Er holte 87 Prozent. Der 30-jährige Erbacher ist seit 1996 JU-Mitglied, zwei Jahre später ging er auch in die CDU. Beim Besuch der Homburger SZ-Redaktion sprach er über Politik und seine Ziele. Warum JU/CDU, warum nicht Jusos/SPD? Uhl lächelt, braucht aber nicht lange für die Antwort: "Im Politikunterricht in der Schule hat uns der Lehrer klar gemacht, dass wir uns politisch engagieren sollen. Ich habe mir dann die demokratischen Parteien angesehen, die für mich in Frage gekommen wären, also CDU, FDP und auch die Jusos. Bei der CDU habe ich mich am besten aufgehoben gefühlt", erzählt Uhl. Heute bezeichnet er sich, was die Union angeht, als "Überzeugungstäter", stellt aber auch klar: "Hauptsache ist, man engagiert sich in einer demokratischen Partei." Es sei einfach wichtig, dass man innerhalb des demokratischen Spektrums mit jedem reden kann. "Ich bin gerne bereit, mit den Jugendorganisationen anderer demokratischer Parteien zu sprechen."

Der Chef von landesweit 6600 JU'lern ist seit 2005 auch Vorsitzender im Saarpfalz-Kreis; dort hat die JU rund 1250 Mitglieder.

Das Amt des Kreisvorsitzenden wird er am 28. August abgeben. Seit 2004 gehört Markus Uhl dem Homburger Stadtrat an. Wo soll der politische Weg hinführen? Seine beiden Vorgänger als Landesvorsitzende, Roland Theis und Alexander Funk, landeten beide im Landtag. Uhl auch? Der Diplom-Kaufmann - Uhl hat in Saarbrücken Informatik und Betriebswirtschaft studiert - lächelt wieder: "Man muss schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben. Ich will gute Arbeit machen für die Junge Union, will ein Landtagsmandat nicht ausschließen, aber das ist nicht mein oberstes Ziel". Die JU will Motor und Gewissen der CDU sein. Das Interesse der Jugend an Politik sei schon vorhanden, man müsse heute aber projektbezogen handeln, um Interesse zu wecken. "Ein Multifunktionsplatz für Bexbach ist so ein Projekt. Politik muss heute greifbar und praktisch erlebbar sein. Ich glaube nicht, dass die junge Generation heute politikverdrossener ist als früher" meint Uhl. In Homburg werde bereits viel für die Jugend getan, beim Thema Stadtfeste etwa ließe sich was verbessern. "Mit dem neuen Stadtfest im September geht man in der Innenstadt den richtigen Weg. Zwar ist die Haushaltslage der Stadt schlecht wie nie, trotzdem bleibt das Haus der Jugend ein Thema. Ich will nicht am Juz rütteln, aber es müsste auch ein Haus für alle Jugendliche geben, wo man von der sozialpädagogischen Hilfe bis zum Probenraum alles finden könnte", träumt Uhl. Dementsprechend wäre sein Wunsch, hätte er einen frei, ohne aufs Geld schauen zu müssen, auch aus dieser Richtung: "Eine Anlaufstelle für junge Menschen im Kreis, wo die JU werken, tagen und auch feiern kann." Zwei Schwerpunktthemen sieht der gebürtige Kölner, der mit drei Jahren nach Kleinottweiler kam und zwei Jahre später in Erbach heimisch wurde: "Die Bildungspolitik, bei der wir uns zu Wort melden wollen und werden. Die Junge Union hat ein Problem mit dem fünften Grundschuljahr, ich halte wirklich nicht viel davon. Und die Zukunft der sozialen Sicherung. Heute noch nicht Geborene dürfen nicht zu sehr mit Schulden belastet werden."

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