In schweren Situationen ist er da

Dudweiler · Ein neuer Seelsorger hat seinen Dienst am Caritas-Klinikum Dudweiler angetreten. Diakon Michael Becker ist vertraulich für die Menschen da, wenn besonders schwere Einschnitte in den Lebenssituationen drohen.

 Diakon Michael Becker in seinem Büro. Foto: bo

Diakon Michael Becker in seinem Büro. Foto: bo

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Wer geht schon gerne ins Krankenhaus? Aber manchmal führt kein Weg daran vorbei, bei schweren, unheilbaren Krankheiten etwa. Dann bleiben Fragen nach dem Sinn des Leidens. Einer, der sich dieser Fragen annimmt, ist Michael Becker. "Wenn etwa besonders brutale Einschnitte in Lebensentwürfen geschehen", wie er es ausdrückt, kann man sich an ihn wenden, vertraulich selbstverständlich. Der Diakon ist der neue Seelsorger am Caritas-Klinikum St. Josef sowie im Seniorenhaus St. Irmina, beide in Dudweiler.

Bei Pastoralreferent Hermann-Josef Mayers hospitierte der geborene Neunkircher in den ersten vier Wochen. "Die ersten Begegnungen mit Schwerstkranken waren sehr berührend", resümiert er. Vorher war er in der Kinder- und Jugendarbeit tätig, war fast 20 Jahre lang Heimleiter im Haus Christophorus in Wallerfangen, arbeitete auch als Leiter im Kinderheim St. Nikolaus in Landstuhl. Nun hat er sein Büro im ersten Untergeschoss des "Klooschders" bezogen. So nennen die Dudweilerer die Klinik, in der die Schwestern vom Heiligen Geist heimisch sind. Nicht nur in seinem Büro können sich Mitarbeiter, Patienten oder deren Angehörige an ihn wenden. Als Seelsorger geht er natürlich auch aktiv auf die Menschen zu, damit sie wissen, "in schwierigen Situationen ist jemand an ihrer Seite". Auch wenn Patienten oder Angehörige viele Fragen haben, weiß Michael Becker, dass es nicht auf alles auch eine Antwort gibt, das müsse man akzeptieren. "Dieses ,Warum' begleitet unser Menschenleben", erklärt er.

Obwohl das Caritas-Klinikum St. Josef eine katholische Einrichtung ist und Diakon Becker ein katholischer Geistlicher, wird bei der Seelsorge kein Unterschied zwischen den Konfessionen gemacht. Man dürfe die Menschen nicht mit missionarischem Eifer überrollen. "Es gibt ja auch keine katholischen und evangelischen Krankheiten", sagt er schelmisch. Mit seinen 60 Jahren sieht er sich genau im richtigen Alter für seinen Amtsantritt: "Ich hatte Riesenlust, nochmal etwas Neues zu probieren." Besonders intensiv und schwer seien Begegnungen mit Menschen, die niemanden mehr haben: "Für so eine Einsamkeit sind Menschen nicht geschaffen." Einen Satz aus der Palliativmedizin findet er für seine Arbeit besonders treffend: "Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun." Getreu diesem Motto wünscht Michael Becker sich "mehr Zeit für Gespräche, für die Menschen."

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Zur PersonMichael Becker, katholisch, Diakon im Zivilberuf, 60 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Bexbach. Er hat Soziologie und Pädagogik studiert. 1987 wurde er zum Diakon geweiht. Becker ist in der Pfarreiengemeinschaft Homburg II tätig und erledigt weitere Aufgaben in deren Kuratie Maria Geburt Schwarzenacker. bo

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