In dieser Form einmalig

Theley. Es ist ein Reißen und Zerren an den strapazierfähigen Kampfanzügen, Judogi genannt. Seline Blank aus Uchtelfangen gelingt es, ihre Kontrahentin Carmen Schnur vom JC Überroth zu Boden zu werfen und sie dort mehrere Sekunden auf dem Rücken zu fixieren. Schnur leistet Gegenwehr, doch ihr gelingt es nicht, sich aus dem Griff der Gegnerin zu befreien

Theley. Es ist ein Reißen und Zerren an den strapazierfähigen Kampfanzügen, Judogi genannt. Seline Blank aus Uchtelfangen gelingt es, ihre Kontrahentin Carmen Schnur vom JC Überroth zu Boden zu werfen und sie dort mehrere Sekunden auf dem Rücken zu fixieren. Schnur leistet Gegenwehr, doch ihr gelingt es nicht, sich aus dem Griff der Gegnerin zu befreien.Solche Szenen sahen die Zuschauer beim 31. internationalen Schaumbergpokalturnier. Am Samstag und Sonntag kämpften dabei 500 Judokämpfer aus Holland, Frankreich, Luxemburg und dem Bundesgebiet in der Sport- und Kulturhalle Theley. Auch 20 saarländische Vereine schickten Kämpfer an den Start des größten Privat-Turniers im südwestdeutschen Raum, das vom Judoclub Überroth ausgerichtet wurde. "Ich bin zum achten Mal bei diesem Turnier dabei", erzählt die 14-jährige Seline Blank. Sie wurde Zweite in der Gewichtsklasse bis 70 Kilo der unter 17-Jährigen. Wie Seline sind viele Kämpfer und Vereine Stammgast beim Schaumbergpokal-Turnier, das in dieser Form einmalig im Saarland ist. Der JCC St. Ingbert nimmt nach Angaben von Trainer Manfred Jung seit 1985 teil, in diesem Jahr mit elf Sportlern. Und auch die Judo-Abteilung des TV Merzig tritt seit 20 Jahren an. "Nicht nur die Größe macht das Turnier zu etwas besonderem. Sondern auch, dass Gegner aus anderen Bundesländern und Nationen anreisen", sagt Axel Bold, Trainer beim TV Merzig.In diesem Jahr waren vier Judoclubs aus Holland, einer aus Frankreich und sechs Vereine aus Luxemburg angereist. "Die Holländer sind sehr stark. Sie haben eine besonders gute Technik und belegen daher oft die Spitzenplätze", berichtet Michael Thomas vom JC Überroth. Aber auch die saarländischen Clubs seien erfolgreich, besonders die Vereine aus Homburg und Merzig.Mehr SelbstbewusstseinBei Carmen Schnur vom JC Überroth hatte es diesmal nicht für einen der vorderen Plätze gereicht. Doch da es ihr erstes Turnier seit drei Jahren war, war sie aber nicht allzu sehr enttäuscht. "Mir fehlt einfach die Kampferfahrung", wusste Schnur. Für sie wichtig beim Judo ist das Auspowern. Und die Freundschaften, die durch den Sport entstehen.Wie wichtig diese vielseitige Bewegungserfahrung besonders in der heutigen Zeit ist, in der Kinder sich oft zu wenig bewegen, betonte auch Hans-Jürgen Opp, Trainer beim JC Ford Saarlouis: "Das Koordinationsgefühl und das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen wird durch Judo gestärkt." Über fehlenden Nachwuchs können sich die Judoclubs im Saarland jedenfalls nicht beklagen. Bei den Judoka des TV Merzig gehen beispielsweise zwar die Mitgliederzahlen zurück, aber im Jugendbereich ist der Verein voll ausgelastet. Auch beim JCC St. Ingbert liege der Schwerpunkt auf der Jugendarbeit. "Dass es ab der U17 und U20 weniger wird, hänge vor allem mit dem Schulabschluss und dem Start in den Beruf zusammen", erklärt Trainer Manfred Jung. Auch die Teilnehmerzahlen beim Schaumbergpokal sind rückläufig. Dem soll laut Veranstalter aber zukünftig durch Werbung, insbesondere über das Internet, gegengesteuert werden. Die besten zehn Vereine des Schaumbergpokal-Turniers:1. Judo Club Ooms (Holland), 2. JC Oberthal, 3. TV Merzig, 4. ATV Dudweiler, 5. Cercle de Judo Esch (Luxemburg), 6. JJC Heusweiler, 7. Judo Club Reuver (Holland), 8. JC Uchtelfangen, 9. JC Malstatt, 10. SSV Homburg-Erbach.

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