. Wer sich bereits gegen 15.11 Uhr am ehemaligen Bürgermeisteramt in Oberwürzbachs Hauptstraße postiert hatte, um ja nichts vom dortigen Rosenmontagsumzug zu verpassen, musste sich noch etwas in Geduld üben, bis die 20 Fußgruppen und Wagen dann auch wirklich da waren. Bis dahin hatten die zahlreichen Besucher ausgiebig Gelegenheit, sich die Kostüme der umstehenden Besucher anzuschauen. "Guck mal, da drüben wächst ein Pilz auf dem Fußweg", so der Vater zu seinem Sohn, "weißt du, was das für einer ist?" Es war ein Fliegenpilz, der für die Naturstudie herhalten musste, während auf der anderen Straßenseite ein Minibär von höchstens zwei Jahren interessiert einen Elch anschaute. "Ich hab' drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär", klang es aus den Lautsprechern und die Narren schunkelten sich langsam in Stimmung.

Und dann war er da, der Rosenmontagszug, der sich als einer der letzten durch die Fastnachtswoche schlängelte. Doch wer gedacht hatte, er hat bei den anderen Umzügen schon alles gesehen, konnte sich eines Besseren belehren lassen. Einmal mehr überzeugten die Aktiven des Karnevalvereins Oberwürzbach "Die Maulesel" und einige Privatgruppen mit immer neuen Ideen.

Neben Zombies , Hexen, Clowns, Voodoo-Priestern, wilden Tieren, Hühnern und Außerirdischen von der Galaxy Alschbach, einem Prinz samt Prinzessinnen aus St. Herblain und dunklen Engeln, stachen die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins heraus. Sie ließen unter dem Motto "Tischlein deck dich" so manchem Gast das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die "gedeckten" Tische ließen kaum Wünsche offen, bedienten den Fast-Food-Hunger genauso wie den der Gourmets oder Pizzafreunde. Und wem es die Oberwürzbacher zu verdanken haben, dass man im Großgarten nicht mehr schwenken kann, wurde beim Umzug auch klar. Denn die "Panzerknacker" präsentierten auf einem Bollerwagen ihr "Diebesgut".

An diesem Tag passte das Wetter, bis sich ein stilles Lüftchen ankündigte, das sich aber letztendlich nur als ein Hauch von Haute Couture entpuppte, den der Frauenelferrat nach Oberwürzbach brachte. Männer hielten ihre närrischen Frauen fest, denn was da kam, waren Handtaschen (auf zwei Beinen) in allen Farben, von Chanel bis Yves Saint Laurent . An solche Behältnisse hatten die Spaß-Zombies gar keinen Gedanken verschwendet, denn die hatten mit ihrem Sarg viel mehr Stauraum dabei. Und in dem werden sie wohl an Aschermittwoch die diesjährige Fastnacht zu Grabe tragen. Hassel. Als letzter Fastnachtsumzug im St. Ingberter Stadtgebiet am heutigen Fastnachtsdienstag, 17. Februar, traditionell in Hassel statt. Die Teilnehmer des Ha-Fa-Zu stellen sich ab 15.15 Uhr in der Eisenbahnstraße auf. Abmarsch ist um 16.11 Uhr. Der Umzug führt durch die Eisenbahnstraße, am Marktplatz vorbei in die Rohrbacher Straße, von dort aus in die Adam-Berberich-Straße, die Blumenstraße, die Schorrenburgstraße und über den Marktplatz wieder in die Eisenbahnstraße. Hier löst sich der Zug auf. Eine Umleitungsstrecke ist ausgeschildert. Nach der Reinigung der Umzugsstrecke werden die Sperrungen wieder aufgehoben.

Der Marktplatz ist nach Angaben der Stadtverwaltung am heutigen Fastnachtsdienstag zwischen 8 und 23 Uhr für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Die Umleitung der Busse erfolgt für die Linien 525 und 526 über die Straße In der Dell , Schulstraße, Eisenbahnstraße, Otto-Brauner-Straße und die Neuhäuseler Straße. Die Haltestelle Marktplatz entfällt. Die Linie 506 fährt über die Luisenstraße und die Rheinstraße. Die Haltestellen Marktplatz und Kantstraße werden auf dieser Linie entfallen.