Musikverein Den 7/8-Takt herausragend gemeistert

Ommersheim · Musik von der Copacabana erklang beim Konzert des Musikvereins Ommerheim. Der zweite Advent bekam damit einen ganz neuen Glanz.

 Das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim bei seinem Jahreskonzert in der Ommersheimer Saarpfalz-Halle; vorne Dirigent Stefan Weber.

Das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim bei seinem Jahreskonzert in der Ommersheimer Saarpfalz-Halle; vorne Dirigent Stefan Weber.

Foto: Jörg Martin

„Jetzt kommt’s. Ein Stück, wovor wir uns schon den ganzen Abend fürchten“, gestand Marc Bauer am Sonntag beim Jahreskonzert des Musikvereins Ommersheim. Bauer sorgte für einige Sekunden der Irritation in der Saarpfalz-Halle. Nicht wenige der Besucher wussten nicht, ob es sich wieder um einen Spaß des zweiten Vorsitzenden handelte oder ob es ernstgemeint war. Angesichts der südamerikanischen Tanzstile wie Merengue oder Salsa beim Stück „Caribbean Symphonette“, welches Dirigent Stefan Weber ausgewählt hatte, wären die Proben sehr, sehr mühsam gewesen, so Bauer. Schuld daran sei auch der unlogische und ungewöhnliche 7/8-Takt gewesen. Weber hätte gar die Musiker neurologischen Tests unterziehen müssen, frotzelte Bauer. Doch das Experiment gelang.

Am zweiten Adventssonntag herrschte somit im Mandelbachtal Copacabana-Feeling und das Orchester versprühte pure Tanzlust. Zu Letzterem traute sich jedoch niemand. Zuvor hatten die Musiker sich schon mit der „Fanfare für Tokyo“ regelrecht klangstark bemerkbar gemacht. Gut gelungen war durchaus auch „Aurora Borealis“, eine Vertonung der Polarlichter. Hier könne man keinen Musiker vorführen, wenn er falsch spielt, bedauerte Bauer. Noch nicht einmal die Holzbläser, die der Moderator (er selbst ist im Blech zu Hause) so gerne auf die Schippe nimmt. Das Werk erinnerte irgendwie an amerikanische Filmmusik und hatte schwungvolle Züge ebenso vorzuweisen wie leicht dramatische sowie ruhige Klänge. Nicht ohne Grund war die Begeisterung im Publikum im Anschluss recht groß.

Eine gute Grundlage für den späteren Titel „Funky Winds“, bei dem es rockig zuging. Hier hatten Florian Heib (Schlagzeug), Volker Toussaint und Francesco Fontana (beide Trompete) ihre Solo-Auftritte. Die Bravo-Rufe waren den Musikern sowas von sicher. Bei „Udo Jürgens – Das Beste!“, einem Medley der Werke des verstorbenen Musikers und Sängers für das Musikkorps der Bundeswehr, gaben sich die Solisten regelrecht die Türklinke in die Hand. Ob „Ein ehrenwertes Haus“, „Siebzehn Jahr, blondes Haar“, „Aber bitte mit Sahne“, Merci Cherie“ oder „Mit 66 Jahren“: Die Stimmung klettere auf dem Begeisterungsbarometer. Dies auch dank der Einzelbeiträge von Karl-Werner Huy (Horn), Volker Toussaint (Trompete), Steffi Krass (Trompete), Karl Heinz Schmitt (Posaune), Jörn Slotta (Tenorsaxophon), Anna Hartz (Flöte), Simon Hartz (Alt-Saxophon), Hans- Bauer (Tenorhorn) und Dirk Engler (E-Gitarre). Der indirekte Wunsch nach einer Zugabe in Form des Marsches „Jubelklänge“ und „White Chrismas“ war da nicht verwunderlich.

Der erste Teil des Konzertes befand sich traditionell in der Hand des Nachwuchses. Das Schülerorchester „HalbStark“ (Leitung: René Hammler) überzeugte mit Titeln wie „Popcorn Prelude“ und „My Heart will go on“, während das Jugendorchester „LautStark“ (Leitung: Nikolaus Burgard) unter anderem die Höhepunkte aus dem Film „Die Eiskönigin“ zum Thema hatte.

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