Hexennacht Zwei falsche Blitzer für Bliesmengen-Bolchen

Bliesmengen-Bolchen · Die Hexen haben sich der Geschwindigkeitsmessungen im Ort angenommen und quasi über (Hexen-)Nacht zwei Attrappen aufgestellt.

  Seit der Hexennacht steht der Nachbau eines stationären Blitzers in der Ortsmitte von Bliesmengen-Bolchen. Bereits geteert und gefedert –  eine Spende der Stadt Saarbrücken, wie dem Schild daneben zu entnehmen ist.

Seit der Hexennacht steht der Nachbau eines stationären Blitzers in der Ortsmitte von Bliesmengen-Bolchen. Bereits geteert und gefedert –  eine Spende der Stadt Saarbrücken, wie dem Schild daneben zu entnehmen ist.

Foto: Alex Stephan

Nachdem es einige Jahre etwas ruhiger um sie geworden war, haben am Wochenanfang, in der Hexennacht, die „Menge-Bolcher-Hexen“ wieder zugeschlagen. Traditionell beschäftigen sich die Unbekannten immer wieder mit einem anderen politischen Thema. Am letzten Montag haben sie sich des Themas der Geschwindigkeitsüberschreitungen im Ort angenommen.

In der Bliestalstraße, nahe der Abbiegung zum Sportplatz, steht nun seit dem Morgen des 1. Mai ein „Blitzer“. Natürlich kein Echter, sondern eine Attrappe, aus sogenannten KG-Rohren (Kanalgrundrohren). Er steht auf einer Wiese und ist in Richtung der Autos, die zum Ortsende nach Habkirchen fahren, ausgerichtet. Anscheinend hat man sich auch von den neuen Geräten in der nahen Landeshauptstadt inspirieren lassen. Das Gerät zeigt nämlich optisch bereits die Reaktionen seiner Gegner. Der „Fotoautomat“ ist mit Federn bedeckt, genau wie Protestler im März vergangenen Jahres einen Saarbrücker Blitzer geteert und gefedert hatten. „Die lobenswerten Bemühungen unserer Dorfgemeinschaft für eine weitere Verkehrsberuhigung und für angepasste Geschwindigkeiten zeigen unerwartete Erfolge. Bliesmengen-Bolchen erhielt dieses ausrangierte stationäre Gerät zur Geschwindigkeitsmessung von der Stadt Saarbrücken“, steht auf einem Schild daneben geschrieben.

Doch die kreativen Hexen haben ein weiteres Mal in „Menge-Bolchen“ zugeschlagen: Am Ortseingang, aus Richtung Bliesransbach kommend, steht ein weiterer Knipser. Ebenfalls auf der rechten Seite und auf einer Wiese, nur dieses Mal nahe der Einfahrt zur Straße „Schweyer Weg“, und vor dem Schild, welches die Partnerschaft mit dem französischen Sains Richaumont dokumentiert. Hier ziert eine Erotik-Gummipuppe den Radarmesser. Auch hier weist ein Spruch auf eine angebliche Spende hin. Dieses Mal von der Stadt Dillingen, wo es einen solchen Fall im September gegeben hat. Durch Federn und Gummipuppe wären Fotos aus den vermeintlichen Blitzern nicht verwertbar.

 Gleiches Bild am Ortseingang von Bliesmengen-Bolchen aus Richtung Bliesransbach kommend. Auch hier steht die Attrappe eines stationären Blitzers. Dieser soll, wie das Schild daneben sagt, aus Dillingen kommen.

Gleiches Bild am Ortseingang von Bliesmengen-Bolchen aus Richtung Bliesransbach kommend. Auch hier steht die Attrappe eines stationären Blitzers. Dieser soll, wie das Schild daneben sagt, aus Dillingen kommen.

Foto: Alex Stephan

Hintergrund des Streichs ist nämlich, dass tatsächlich kürzlich neue Geschwindigkeits-Messtafeln an den Ortseingängen installiert wurden. Diese zeigen die Geschwindigkeit an, fotografieren aber nicht im Falle einer Überschreitung. Wie aus gut unterrichteten Kreisen der Dorfbevölkerung zu erfahren war, soll das Thema in den Maßnahmenkatalog für den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ einfließen. Daran nimmt Bliesmengen-Bolchen auch auf Landesebene teil. Die Arbeitsgruppe „Maßnahmen“ befasst sich auch mit dem Thema der Geschwindigkeitsüberschreitungen im Ort. Wer zu der Gruppe der „Menge-Bolcher-Hexen“ gehört, war nicht in Erfahrung zu bringen.

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