Grüne Jugend will die Windkraft

Blieskastel. Die Grüne Jugend Blieskastel hat sich bei ihrer Mitgliederversammlung einstimmig für die Errichtung von Windkraftanlagen im Bliesgau ausgesprochen. Wie das Vorstandsmitglied der Junggrünen und Stadtratsmitglied Lukas Paltz mitteilt, reagiere man damit auf die Stellungnahme des saarpfälzischen Naturschutzbundes (Nabu), der sich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen hatte

 Die Grüne Jugend Blieskastel hat bei ihrer Versammlung einen neuen Vorstand gewählt. Foto: SZ/Grüne

Die Grüne Jugend Blieskastel hat bei ihrer Versammlung einen neuen Vorstand gewählt. Foto: SZ/Grüne

Blieskastel. Die Grüne Jugend Blieskastel hat sich bei ihrer Mitgliederversammlung einstimmig für die Errichtung von Windkraftanlagen im Bliesgau ausgesprochen. Wie das Vorstandsmitglied der Junggrünen und Stadtratsmitglied Lukas Paltz mitteilt, reagiere man damit auf die Stellungnahme des saarpfälzischen Naturschutzbundes (Nabu), der sich gegen dieses Vorhaben ausgesprochen hatte. Wie berichtet, hatte der Nabu argumentiert, dass das Biosphärenreservat Bliesgau eine besondere Bedeutung für den Arten- und Landschaftsschutz, nicht zuletzt für den Greifvogel Rotmilan, habe. Deshalb hatte der Nabu gefordert, den Bliesgau als Ausschlussgebiet für die Windenergienutzung im neuen Landesentwicklungsplan Umwelt festzulegen.Die Grüne Jugend sieht das anders: "Als Grüne Jugend stehen wir für erneuerbare Energien und setzen uns aktiv für die Energiegewinnung durch Windkraft im Bliesgau ein. Wir unterstützen in dieser Sache die Grüne-Stadtratsfraktion, die zur Zeit an einem zukunftsweisenden Konzept für die Windkraftnutzung im Bliesgau arbeitet", erläuterte Anna Uhl zum Amtsantritt als Sprecherin, so die Grüne Jugend in einer Presseerklärung. Der neue Sprecher, Marc-Denis Toussaint, ergänzte: "Um unsere Energieversorgung unabhängig von fossilen und atomaren Energielieferanten sicherzustellen, ist die Errichtung von Windkraftanlagen unerlässlich. Inwieweit die örtlichen Anforderungen des Naturschutzes mit den Belangen des Klimaschutzes vereinbar sind, bleibt häufig Abwägungssache. Die Biosphäre Bliesgau darf aus unserer Sicht durch die Ansiedlung von Windkraftanlagen natürlich nicht gefährdet werden. Die Auswirkungen auf die Umwelt müssen dann bei bestimmten Projekten konkret untersucht werden. Wir können aber eine großflächige sowie pauschale Ausgrenzung von potenziellen Standorten für Windräder nicht nachvollziehen und halten dies für wenig lösungsorientiert."

Die Landesregierung arbeite momentan die Änderung des Landesentwicklungsplanes Umwelt aus. Die frühere Regelung mit ausgewiesenen Vorranggebieten für Windkraftanlagen solle aufgehoben werden und somit könne bald jede Stadt oder Gemeinde weitestgehend selbst über die Ansiedlung von Windrädern entscheiden, so die Junggrünen.

"Wir begrüßen dieses Vorgehen der Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Simone Peter, außerordentlich. Dieser radikale Eingriff in die Landesplanung ist lediglich das Resultat des jahrelangen Zögerns und Versäumens der Vorgängerregierung in der Energiepolitik. Dabei setzen wir Grüne auf Bürgerwindkraftprojekte, damit die Wertschöpfung in der Gemeinde bleibt und unsere Kommune von zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen profitieren kann. Nur so kann man die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz für solch wichtige Bauvorhaben schaffen", erklären die beiden neuen Sprecher in einer Presseerklärung abschließend.

Auf einen Blick

Bei der Mitgliederversammlung der Jungen Grünen Blieskastel wurden als gleichberechtigte Sprecher Marc-Denis Toussaint (22), Elektrotechnikstudent an der HTW Saarbrücken, und Anna Uhl (21), Lehramtsstudentin an der Universität des Saarlandes, mit großer Mehrheit gewählt. Der Logistikstudent Andreas Hemmerling (21) wurde einstimmig in seinem Amt als Geschäftsführer bestätigt. Die Politikwissenschaftsstudentin Nora Dauber (19) wurde ebenfalls einstimmig in ihrem Amt als Schriftführerin bestätigt. Außerdem wurden Niklas Weber (17), Thomas Steimer (24), Yannick Pfister (22), Lisa Becker (20) sowie Stadtratsmitglied Lukas Paltz (21) als Beisitzer in den Vorstand gewählt. red

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