Hochwasser spült Munition frei

Köllerbach. An der Weiheranlage des Angelsportvereins Köllerbach ist erneut Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Patronen des Kalibers 50, die zur Bordausstattung amerikanischer Bomberflugzeuge gehörten. Ein solcher viermotoriger B-24-Bomber vom Typ Liberator war am 27

 Franz Blaß (links) und Stefan Speicher am Fundort: Die gut erhaltende Munition lag im Bachlauf des Kehlbaches unterhalb der Weiheranlage in Köllerbach. Foto: Jenal.

Franz Blaß (links) und Stefan Speicher am Fundort: Die gut erhaltende Munition lag im Bachlauf des Kehlbaches unterhalb der Weiheranlage in Köllerbach. Foto: Jenal.

Köllerbach. An der Weiheranlage des Angelsportvereins Köllerbach ist erneut Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Patronen des Kalibers 50, die zur Bordausstattung amerikanischer Bomberflugzeuge gehörten. Ein solcher viermotoriger B-24-Bomber vom Typ Liberator war am 27. Mai 1944 von deutschem Flugabwehr-Feuer in Saarbrücken getroffen worden und stürzte in Köllerbach ab. Der Rumpf des Bombers schlug am Rebenberg in der Köllner Humes auf. Zwei Insassen fanden den Tod, acht konnten sich retten und wurden in Gefangenschaft genommen. Über das recht gut dokumentierte Kriegsereignis wird bis heute im Köllertal gesprochen und in heimatkundlichen Veröffentlichungen geschrieben. Im Internet-Portal www.flugzeugabstuerze-saarland.de hat Klaus Zimmer Fakten und mündliche Berichte von Beteiligten zusammengetragen.

Die etwa 18 Tonnen Material, die an dem Tag in Köllerbach niedergegangen waren, wurden von Behörden und Privatleuten weitgehend entsorgt, verschrottet oder anderen Verwendungen zugeführt. In so manchem Köllerbacher Haushalt werden Trümmerteile des Flugzeuges als Erinnerungsstücke aufbewahrt. Durch die Wucht des Aufpralls drangen auch Metallteile in die Erde und werden, wenn überhaupt, erst spät gesichtet.

 Nach Flak-Beschuss über Saarbrücken stürzte ein solcher US-Bomber Ende Mai 1944 bei Köllerbach ab. Foto: SZ

Nach Flak-Beschuss über Saarbrücken stürzte ein solcher US-Bomber Ende Mai 1944 bei Köllerbach ab. Foto: SZ

Der neuerliche Fund gelang Stefan Speicher. Der Tischlermeister und Freizeitangler war mit anderen Vereinsmitgliedern mit Reinigungsarbeiten an der Weiheranlage beschäftigt, als er im Lauf des Kehlbachs fünf der Patronen entdeckte. Sie sind sehr gut erhalten, noch gefüllt und mit Anhaftungen des Gurtes versehen. Vereinsvorsitzender Franz Blaß kündigte an, sie dem Kampfmittelräumdienst zu übergeben. Nach Überzeugung von Blaß wurden die Patronen dem Erdreich durch das große Hochwasser im Juli entrissen. In der Nähe des Fundortes war eine Weide entwurzelt worden; womöglich hatte die Munition die Jahrzehnte unter dem Baum überdauert.

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