Sorgen trotz guter Zahlen

Saarbrücken · Uni-Präsident Volker Linneweber hat gestern zum Semesterauftakt 2600 neue Studenten begrüßt. Im Zuge der Spardebatte kündigte er allerdings für das kommende Wintersemester Zulassungsbeschränkungen in mehreren Fächern an.

 Saar-Uni-Präsident Volker Linneweber begrüßte bei der Semestereröffnungsfeier 2600 neue Studenten im Audimax. Trotz der Spardebatte habe die Attraktivität des Studienstandorts Saar nicht gelitten, sagte Linneweber in seiner Rede. Foto: Andreas Schlichter

Saar-Uni-Präsident Volker Linneweber begrüßte bei der Semestereröffnungsfeier 2600 neue Studenten im Audimax. Trotz der Spardebatte habe die Attraktivität des Studienstandorts Saar nicht gelitten, sagte Linneweber in seiner Rede. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

"Wir haben in diesem Jahr wieder die Marke von 18 000 Studenten geknackt", mit diesen Worten hat gestern der Präsident der Universität des Saarlandes , Professor Volker Linneweber , die Erstsemester-Studenten im vollbesetzten Audimax der Saar-Universität begrüßt. Rund 18 300 Studenten erwartet die Saar-Universität in diesem Semester nach eigenen Angaben. Davon sind rund 2600 Erstsemester. 1320 kommen aus dem Saarland. "Wir bleiben damit auf dem Niveau vom vergangenen Jahr", sagte Linneweber. Die Zahl der Immatrikulationen sei nach der in den vergangenen Monaten geführten Spar-Debatte fantastisch, erklärte der Universitätspräsident: "Die Attraktivität unseres Studienstandorts hat nicht gelitten."
Kürzungen im nächsten Jahr

Auf einer anschließenden Pressekonferenz fügte Linneweber allerdings hinzu, dass er die Immatrikulationszahlen an seiner Hochschule auch mit Sorge betrachte. Durch die Vorgaben des Landes sei die Universität zum nächsten Wintersemester (2015/16) gezwungen, die Zahl der Studienanfänger durch Zulassungsbeschränkungen zu reduzieren. Das werde vor allem in den Lehramtsstudienfächern der Fall sein. "Das wird dann auch dazu führen, dass die Zahl der Studenten im nächsten Wintersemester unter die 18 000 fallen wird", prognostizierte Linneweber. Den Studenten, die sich jetzt für den im nächsten Wintersemester auslaufenden Studiengang Mechatronik an der Saar-Uni eingeschrieben haben, sicherte der Uni-Präsident zu, dass sie ihr Studium in Saarbrücken abschließen können.

Als absolutes Erfolgsmodell bezeichnete Volker Linneweber den neu eingeführten Studiengang Cybersicherheit im Bereich der Informatik . 73 Erstsemester-Studenten haben sich nach Angaben der Saar-Uni für das neue Fach entschieden. Besonders beliebt war unter den Studienanfängern das Fach Rechtswissenschaft mit 324 Erstsemester-Studenten, darauf folgt die Medizin mit 273 Ersteinschreibungen. Die Betriebswirtschaftslehre haben 280 Studenten als ihr erstes Studienfach gewählt. Danach folgen die Psychologie mit 130 und die Informatik mit 125 neuen Studenten.

Die Zahl der Master-Studenten, die sich die Saar-Uni für ein weiterführendes Studium ausgesucht haben, sei auf einem ähnlich hohen Niveau wie im vergangenen Jahr, erklärte Linneweber. Konkrete Zahlen lägen dazu noch nicht vor. Laut Jörg Hormann, Referent des Vizepräsidenten für Planung und Strategie an der Saar-Uni, ist das Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Stichtag ist der 30. November.

Sicher sagen lässt sich dagegen, dass die Zahl der ausländischen Studenten gestiegen ist. 3022 internationale Studenten sind nach den Zahlen der Saar-Uni derzeit eingeschrieben. Mit einem Ausländeranteil von 17 Prozent liege die Uni über dem Bundesdurchschnitt von rund neun Prozent, sagte Volker Linneweber .
Hochschulpaktmittel sicher

Durch die stabilen Studentenzahlen seien auch die Hochschulpaktmittel für dieses Wintersemester gesichert, erklärte der Uni-Präsident. Wie viel Geld aus dem von Bund und Ländern vereinbarten Programm genau an die Saar-Uni fließen wird, sei noch unklar. "Wir erwarten aber weniger als bisher", sagte Linneweber. Die freiwerdenden Bafög-Mittel im Saarland (fünf Millionen Euro) werden vollständig an die Hochschulen im Land gehen. Über deren Verwendung, werde aber noch mit der Landesregierung diskutiert, teilte die Uni mit.
Ein Preis für die Schnellsten

 Monika Kühborth verleiht Benedikt Bochtler und Christopher Uhl (v.l.n.r.) den Förderpreis der Kühborth-Stiftung. Foto: Schlichter

Monika Kühborth verleiht Benedikt Bochtler und Christopher Uhl (v.l.n.r.) den Förderpreis der Kühborth-Stiftung. Foto: Schlichter

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Kühborth-Stiftung zeichnet drei Studenten der Saar-Uni für ihre Leistungen aus
Saarbrücken. Im Rahmen der Semestereröffnungsfeier der Universität des Saarlandes wurden drei Saar-Uni-Studenten mit dem Förderpreis der Kühborth-Stiftung ausgezeichnet. Seit 2007 werden damit jedes Jahr Studenten der Saar-Uni geehrt, die in kurzer Studienzeit hervorragende Leistungen erbracht haben. Die Auszeichnungen sind jeweils mit 1000 Euro dotiert.

Benedikt Bochtler erhielt den Preis für seinen Doppel-Abschluss als Bachelor of Science in den Fächern Materialwissenschaften und Maschinenbau. Den Doppel-Abschluss erreichte Bochtler nach acht Semestern mit einer Gesamtnote von 1,0. Aktuell arbeitet Bochtler im Rahmen eines Master-Programms an der Universitat Politècnica de Catalunya in Barcelona. Leander Tentrup wurde für seinen Master of Science im Fach Informatik in 2,5 Fachsemestern ausgezeichnet. Auch er schloss mit einer Gesamtnote von 1,0 ab. Tentrup arbeitet derzeit an seiner Promotion an der Universität des Saarlandes .

Die Auszeichnung der Kühborth-Stiftung erhielt auch Christopher Uhl für seinen Abschluss des Master of Science im Studiengang Mechatronik /Vertiefungsrichtung Elektrotechnik nach vier Fachsemestern an der Universität des Saarlandes . Christopher Uhl erreichte wie seine beiden Kommilitonen eine Gesamtnote von 1,0. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Saar-Universität und arbeitet an seiner Promotion zum Thema Schaltungen im Hochfrequenzbereich.

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