Saar-Uni will nun weniger Studenten aufnehmen

Die Saar-Uni erwägt, schon ab Herbst die Zahl der Erstsemester drastisch zu reduzieren. Hintergrund sind Sparvorgaben und das seit gestern offiziell vorliegende Hochschulgutachten. Es ist heftig umstritten.

Saarbrücken. Die Saar-Universität plant als Konsequenz aus dem Gutachten des Wissenschaftsrats und den schrumpfenden Zahlungen des Landes, die Zahl der Studienanfänger um ein Fünftel zu reduzieren. Diese Beschränkung könne schon im nächsten Wintersemester 2014/2015 greifen, erklärte Uni-Präsident Volker Linneweber. In diesem Studienjahr hat die 18 100 Studenten zählende Universität 3750 Erstsemester aufgenommen. Ihre Zahl könne zum Jahreswechsel auf 3000 sinken, so Linneweber. Da die Saar-Uni bereits heute im Bundesvergleich zu wenig Geld erhalte und bis 2020 weitere Kürzungen drohten, müsse sie schnell auf die sich abzeichnenden Änderungen reagieren.

Das gestern vom Wissenschaftsrat auf seiner Internetseite veröffentlichte Gutachten fällt bei der Zahnmedizin noch deutlicher aus als im Entwurf, über den die SZ am Freitag vorab berichtet hatte. Das Papier spricht sich direkt für die Schließung des Studiengangs aus, weil er zu klein sei und es keine Aussichten für einen Ausbau gebe. Bei den Rechtswissenschaften bleibt es bei der Empfehlung, Staatsexamensstudiengänge entweder in Kooperation mit anderen Hochschulen der Region anzubieten oder einzustellen.

Für besonders viel Diskussionsstoff sorgte der Ratschlag, die Wirtschaftswissenschaften an einer von der Saar-Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft getragenen Business School zusammenzulegen. Der Uni-Präsident bezweifelt, dass dies nennenswerte Einsparungen ermöglicht. Von der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni wurde der Vorschlag als "Einstieg in eine verkappte Gesamthochschule" abgelehnt. >

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