Experten warnen vor Fachkräftemangel Häusliche Pflege: Anbieter im Saarland erteilen bereits Absagen

Saarbrücken · Engpässe bei der häuslichen Pflege: Die Arbeitskammer des Saarlandes berichtet, dass es den Pflegediensten zunehmend schwer fällt, Fachpersonal und Mitarbeiter für hauswirtschaftliche Hilfen zu finden.

 Menschen zu Hause pflegen: Im Saarland müssen Angehörige schon Absagen von ambulanten Pflegediensten hinnehmen, warnen Experten (Symbolbild).

Menschen zu Hause pflegen: Im Saarland müssen Angehörige schon Absagen von ambulanten Pflegediensten hinnehmen, warnen Experten (Symbolbild).

Foto: picture-alliance/ dpa/Oliver Berg

Auf Antrag der Partei Die Linke befasst sich der Sozialausschuss des saarländischen Landtages am Mittwoch, 9. Mai, mit der Situation der ambulanten Pflege. Denn der Landtagsfraktion mangelt es seitens der Landesregierung an Auskunft über Bedarf und Probleme dazu. Unterdessen berichtet die Arbeitskammer darüber, dass es Anbietern an Fachkräften mangle. Sie zu gewinnen, sei schwierig.

In einer schriftlichen Stellungnahme schildert die Saarländischen Pflegegesellschaft (SPG) im Vorfeld von einer sich zuspitzenden Lage: „In den vergangenen Monaten wurde seitens der Ambulanten Dienste zunehmend berichtet, dass sie Kundenanfragen aus Kapazitätsgründen ablehnen mussten; in aller Regel handelte es sich dabei um personelle Kapazitätsengpässe.“

„Der Pflegenotstand kommt zunehmend auch im ambulanten Bereich an“, sagt dazu der Ausschussvorsitzende Magnus Jung (SPD). Dies stelle viele Familien vor große Probleme. Vor allem fehle es wohl an Personal. Jung: „Wir nehmen das sehr ernst. Pflege muss attraktiver gemacht werden.“

Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling (CDU) kündigt derweil an, die Beteiligten für die Altenhilfe und -pflege nach der Sommerpause zu einem Runden Tisch zu laden. „Hierbei sollen vor allem die Angebote der Kurzzeitpflege, der Tagespflege sowie niederschwellige Entlastungsleistungen mit den Kreisen und Pflegekassen sowie der Pflegegesellschaft besprochen werden“ schreibt Ministeriumssprecher Frederic Becker auf Anfrage.Denn die Zuständigkeit liege bei den Landkreisen.

Vertreter von Arbeiterwohlfahrt (Awo), Caritas und anderen freien Trägern sollen dazu gehört werden. Die öffentliche Sitzung beginnt um 13 Uhr im CDU-Saal des Landtages in Saarbrücken. Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Hermann Scharf (CDU) leitet sie.

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