Ludwigsparkstadion Stadionbauer wollen früher fertig sein

Saarbrücken · Stadtverwaltung hält Wiedereröffnung des Ludwigsparks im Februar statt im Sommer 2020 für möglich.

 Dieses Modell des neuen Ludwigsparkstadions ist ab jetzt im Rathaus St. Johann zu sehen.

Dieses Modell des neuen Ludwigsparkstadions ist ab jetzt im Rathaus St. Johann zu sehen.

Foto: Andreas Schlichter

2020 sollen im Ludwigsparkstadion wieder Fußball und andere Veranstaltungen möglich sein. Baudezernent Heiko Lukas hat ein 100 mal 70 Zentimeter großes Modell des Stadions präsentiert, das ab sofort im Rathaus zu besichtigen ist. Lukas sagte am Dienstag: „Wir sind derzeit im vorgesehenen Budget- und Zeitrahmen.“ Lukas schließt sogar eine Inbetriebnahme im Februar 2020 nicht mehr aus; zunächst war ja von Sommer 2020 die Rede. Auch die intensivere Suche nach Fliegerbomben auf der Baustelle habe den Etat nicht sonderlich belastet. Letztlich brachte die Stadt für diese Arbeiten 130 000 Euro auf. Knapp die Hälfte war dafür kalkuliert. Aussagen über das Fünf- bis Sechsfache der für die Kampfmittelsuche angesetzten Summe seien „Unsinn“. Lukas weiter: „Die höheren Kosten sind abgepuffert.“ Eine frühere Rückkehr in den Park würde dem künftigen Hauptmieter 1. FC Saarbrücken sicher gefallen. Doch nicht nur der FCS soll den Park nutzen. „Ein Betriebskonzept für Kongresse, Konzerte oder auch Hochzeiten im Stadion und im neuen Hauptgebäude ist in der internen Vorbereitung“, sagt Stadt-Sprecher Robert Mertes.

Die Arbeiten am Hauptgebäude sollen im Juni beginnen, schon ab Mai richtet die St. Ingberter Firma Peter Groß die Baustelle ein. „Es war die richtige Entscheidung, die gut 50 Ausschreibungspakete einzeln zu vergeben“, sagt Lukas über den vor einem Jahr gefassten Beschluss, keinen Generalunternehmer zu beauftragen. „Damit haben wir eine größere Kostenkontrolle und ermöglichen auch lokalen Anbietern, sich dem Wettbewerb zu stellen.“ Wie der Firma Hartsteinwerk Gihl aus Eppelborn, die noch in diesem Monat mit dem Rückbau des Unterrangs der Victor’s-Tribüne beginnt.
Den einst fast majestätischen Blick von der Ostkurve über das Stadion Richtung westliche Stadt gibt es im neuen Park nicht mehr. Allein schon die an überdimensionale Wellbleche erinnernde Dachform der drei neuen Tribünen verhindert dies.

„Die Dächer werden nahe beieinanderliegen und dem Stadion eine geschlossene Anmutung geben“, sagt Lukas. Es habe mit Ästhetik zu tun, dass man die Dächer nicht in ebener Form als Träger von Solarkollektoren und damit zur Energiegewinnung einsetzt.

„Die transparenten Dächer geben dem Stadion eine moderne Leichtigkeit. Wir haben auf der Nordtribüne die Möglichkeit, eine Photovoltaik-Anlage mit 1000 Quadratmetern zu installieren“, sagt Lukas, „das ist aber bislang nicht vorgesehen.“

Am meisten stört Fans, dass an den Seiten des Unterrangs der Nordtribüne eine Grünfläche vorgesehen ist. Dort hat das zunächst für gut 16 000 Zuschauer ausgelegte Stadion eine Ausbauoption um weitere 2000 Plätze.

„Wir prüfen auf Anregung der Fans, ob wir dort nicht bereits vorbereitende Maßnahmen für einen Ausbau treffen können und was das kostet“, sagte der Baudezernent, „wenn Anfang Juni die Baustelle mit den zwei Kränen eingerichtet ist, wird man endlich auch schnell die ersten Fortschritte sehen können.“

Nicht so augenfällig sind ja die Kanalbauarbeiten, für die allein fünf Millionen Euro aufzubringen waren. 28 Millionen soll der Umbau des Ludwigsparkstadions insgesamt kosten.

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