Geht die Saarbrücker Flussbus-Idee baden?

Saarbrücken. Auf den ersten Blick womöglich verrückt, aber durchaus machbar. So hat Professor Stefan Ochs vor genau einem Jahr eine Idee bewertet, die die Mobilität der Saarbrücker verändern könnte: Elektroboote, die im Linienverkehr auf der Saar unterwegs sind, Menschen von St. Arnual in die Innenstadt bringen oder von der Congresshalle zum Theater

Saarbrücken. Auf den ersten Blick womöglich verrückt, aber durchaus machbar. So hat Professor Stefan Ochs vor genau einem Jahr eine Idee bewertet, die die Mobilität der Saarbrücker verändern könnte: Elektroboote, die im Linienverkehr auf der Saar unterwegs sind, Menschen von St. Arnual in die Innenstadt bringen oder von der Congresshalle zum Theater. "Saarlang" nennt Ochs das Projekt.Die Idee hatte der Architektur-Professor, der an der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft lehrt, selbst. Der Verein "Für Saarbrücken" fand sie so gut, dass er Ochs rund 15 000 Euro gab, um die Idee in einer sogenannten Machbarkeitsstudie auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen. Je nachdem, mit welcher Strecke und mit welcher Ausstattung der Flussbus starten soll, müssen ein bis zwei Millionen Euro Startkapital investiert werden, hat Ochs in seiner Studie ausgerechnet. Der Betrieb des Flussbusses werde sich rechnen, wenn man Sponsoren findet, sagt der Professor.

Ein Jahr nach der Präsentation ist die Idee immer noch nicht mehr als eine Idee. Etwa zehnmal haben sich Ochs und die Leute vom Verein "Für Saarbrücken" seitdem getroffen, sagt der Vorsitzende des Vereins, der Rechtsanwalt Ulrich Stopp. Man habe das Projekt inzwischen im Rathaus, in der Staatskanzlei und im Umweltministerium präsentiert. Das Ergebnis: "Alle finden es toll - aber das war es", sagt Stopp.

An Händen, die den "Für Saarbrücken"-Leuten auf die Schulter klopfen, fehlt es nicht. "Wir stoßen aber immer auf das gleiche Problem: Wir brauchen Geld", erklärt Stopp. Die 15 000 Euro aufzubringen, war für den Verein ein Kraftakt. Die halbe Million Euro für ein Boot, mit dem die Idee in der Wirklichkeit getestet werden kann, hat der Verein nicht. Die Idee des Vereins, den Flussbus ins öffentliche Nahverkehrssystem als drittes Verkehrsmittel neben Bussen und Saarbahn zu integrieren, habe sich erledigt. Man habe mit der Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft Saarbrücken (VVS) gesprochen. Danach sei klar gewesen: Die VVS ist nicht mit im Boot.

Anfang des Jahres, sagt Stopp, wolle sich der Verein nochmal zusammensetzen, um zu überlegen, wie ein Flussbus-Test zwischen Mai und September auf der Saar doch noch zu finanzieren ist. Das Ganze klinge nach wie vor etwas verrückt, aber es sei durchaus machbar.

"Wir stoßen aber immer auf das

gleiche Problem: Wir

brauchen Geld."

Ulrich Stopp,

Verein "Für Saarbrücken"

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